Hans Rudolf Zeller: UFOs – Die Foto-Beweise

Hans Rudolf Zeller:
UFOs

Die Foto-Beweise

 

Zeller-1Der 80-jährige Schweizer Pensionär Hans Rudolf Zeller studierte Germanistik, Anglistik und Geschichte an der Universität Bern und unterrichtete anschließend über 30 Jahre an einer Sekundärschule.

Nach seiner ersten UFO-Sichtung 2002 auf Teneriffa widmete er sich in Folge auf eine ganz eigenwillige Art dem Thema. Er filmte UFOs und analysierte daraus Standfotos. Seine UFO-Beweise hat er 2011 in dem vorliegenden Buch zusammengefasst, das im Selbstverlag erschienen ist.

In dem Buch behandelt Zeller zwei Themenschwerpunkte. Einmal die Ereignisse von Nürnberg und Basel im 16. Jahrhundert und dann natürlich seine eigenen UFO-Aufnahmen.

Nach einer kurzen Einführung in die Thematik widmet er sich dem Flugblatt des Künstlers Hanns Glaser, das ein Himmels-Ereignis über Nürnberg vom 14.04.1561 zeigt. Schon hier wird deutlich, dass Zeller den historischen Kontext (1), in dem solche Flugblätter entstanden, nicht kennt oder nicht berücksichtigt und stattdessen mit der naiven Interpretation der dargestellten Objekte beginnt. In dem schwarzen Speer sieht er ein »Riesenmutterschiff«, in dem alle anderen in dem Bild dargestellten Objekte Platz hätten. Mit viel Phantasie hat er sich letztendlich ein Szenario ausgedacht, das den möglichen Hergang am 14.04.1561 schildert und einem Science-Fiction-Film hätten entspringen können. Anschließend vergleicht er das Nürnberger Flugblatt mit dem vom 7.08.1566, das ein ähnliches Ereignis in Basel beschreibt.

Nach der Schilderung einer seiner UFO-Sichtungen und die seiner Tochter, die auf jeden Fall schon mal auf eine Flotte von Himmelslaternen zurückgeführt werden könnte, legt er uns seine UFO-Beweise und Analysen vor. So beobachtete er beispielsweise am 1.01.2010, kurz nach Mitternacht, ein »stark leuchtendes rotes Licht« am Himmel, das er mit seiner bereit stehenden Videokamera für etwa 20 Sekunden filmte. Während bei uns allein schon aufgrund des Zeitpunktes (Silvester) eine Himmelslaterne als sogenanntes »Stilles Feuerwerk« als Verursacher in Frage käme, hält Zimmer diese und ähnliche Video-Aufnahmen für den unumstößlichen UFO-Beweis: »Ich bin sicher, dass die Weltliteratur bezüglich Ufos keine entsprechenden Dokumente vorlegen kann. Die Aufnahmen sich außerordentlich wenn nicht einmalig und sensationell. Wenn ich in meinem Buch von Foto-Beweisen spreche, so kann man sicher davon ausgehen, dass diese Beweise mit den Video-Aufnahmen vom … erbracht worden sind.«

Da mich natürlich das Originalmaterial zu diesen UFO-Beweisen brennend interessierte nahm ich Kontakt zu dem Autor auf und bat ihn um das seiner Meinung nach beweiskräftigste Video. Dankenswerterweise erhielt ich es auch, zusammen mit einer Auswahl von den Einzelfotos aus dem Film, die er für sein Buch verwendet hat. Nach der Betrachtung dieses »sensationellen Materials« war ich sichtlich enttäuscht. Das Video hob sich nicht von denen ab, die zu Hunderten auf youtube von Himmelslaternen zu sehen sind.

Was der Autor bei der Einschätzung seiner Einzelfotos nicht berücksichtigt hat, sind:

1. Effekte der Kamera beim Aufzoomen
2. Effekte beim Scharfstellen der Kamera (Autofokus)
3. Bildrauschen der Kamera (2)
4. Verwischungen durch Eigenbewegung der Kamera
5. Komprimierungseffekte (3)
6. Effekte durch die Luftunruhe (4)
7. erneute Komprimierungseffekte bei ihrer Einzelbildbearbeitung
8. bei Himmelslaternen pulsierendes Licht durch offene Flamme

Während bei »normalen« Aufnahmen das menschliche Auge kaum solche Effekte wahrnimmt, sind sie doch beispielsweise bei kleinen hellen, rotorange leuchtenden, punktförmigen Objekten vor dunklem Hintergrund deutlich erkennbar. Die Kamera erzeugt, besonders beim Zoomen und dem Autofokus, eine »Pixelpampe«, aus der der Autor offensichtlich unterschiedliche Einzelbilder herausgenommen und nochmals in der Bildverarbeitung bearbeitet hat. Hinzu kommt die Luftunruhe, ganz besonders die über bewohntem Gebiet, die das Bild zusätzlich verzerrt, sowie eigene Verwacklungen.

In seinem Video kann ich leider weder ein »ungewöhnliches Objekt« noch einen außerirdischen Flugkörper erkennen und halte einen herkömmlichen Erklärungsansatz (z.B. Himmelslaterne, Modell-Heißluftballon) für wahrscheinlich.

Zudem stellt sich für mich die Frage, warum offensichtlich nur ihm allein diese Flugobjekte so präsent aufgefallen sind und anderen Personen, die sich vielleicht auch örtlich näher an diesen Objekten befanden, eben nicht.

Nachdem ich ihm meine allgemeine Einschätzung mitgeteilt hatte, hat er wie erwartet die Korrespondenz eingestellt. Ich und die GEP unterschieden uns »in keinster Weise vom skeptischen Publikum.« So würden »wir nie zu gesicherten Resultaten kommen.«

Für mich war es schon interessant zu sehen, wie jemand in eine unstrukturierte »Pixelpampe« eine aus drei Teilen bestehende Flugmaschine hineininterpretiert.

Hans Rudolf Zeller ist jedenfalls davon überzeugt, dass der Luftraum bei Basel ständig von außerirdischen Flugkörpern überflogen wird und er hierzu den unumstößlichen Nachweis geliefert hat. Und wenn es nach ihm geht, kann die UFO-Forschung ihre Arbeit einstellen, denn: »Gesichert ist, dass die von mir gemachten Video-Aufnahmen die Diskussion um die reale Existenz der Ufos beenden wird.«

Das Buch ist so voll von spekulativen Gedanken, falschen Bild-Interpretationen, mangelnden Sachkenntnissen und der Ignoranz bisheriger Erkenntnisse, dass ich nur noch dem äußeren Erscheinungsbild des Buches was Positives abgewinnen kann.(5)
Hans-Werner Peiniger

 

(1) Magin, Ulrich: Ein UFO im Jahr 1561? In: Journal für UFO-Forschung Nr. 187, 1-2010, S. 15 ff.
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Bildrauschen
(3) http://de.wikipedia.org/wiki/Datenkompression, http://de.wikipedia.org/wiki/Bildkompression, http://de.wikipedia.org/wiki/Videokompression
(4) http://de.wikipedia.org/wiki/Luftunruhe
(5) Zum Thema weitere Links:
http://www.telebasel.ch/de/tvarchiv/&id=366789590
http://www.bzbasel.ch/basel/baselstadt/ich-habe-noch-alle-tassen-imschrank-121626869

 

103 Seiten, 1. Auflage 2011, broschiert, ISBN13: 9783033033436, 10,00 EUR
Bezugsadresse:
Hans Rudolf Zeller
Gruthweg 34 A
CH – 4142 Münchenstein

 

Quelle: JUFOF Nr. 211: 28 ff