Die M.A.A. – Neue sektenähnliche Gemeinschaft?

Hans-Werner Peniger. Vor einiger Zeit haben wir Informationen über eine sektenähnliche Gemeinschaft aus Australien erhalten, die über deutsche Vertretungen und Informationsmaterial um Mitglieder und Kunden wirbt. Sie tritt gleich unter mehreren verschiedenen Namen auf. Einmal ist es die ‚M.A.A.‘, mit Sitz in Northbridge, Australien, dann die ‚Circle of the New Earth‘ aus Darwin, Australien, das ‚QDW Parapsychological & Vibrational Law – Research Institute Australia‘, oder ‚QDW Australia Association‘ mit Sitz in Cairns QLD 4870, Australien, oder auch ‚Wmega‘ (Mallona Association – Zirkel der Neuen Erde). Die europäische/deutsche Vertretung befindet sich in 88508 Mengen. Weitere Vertretungen, die Info’s verteilen und ‚Lebensberatungen‘ anbieten, befinden sich in 30926 Seelze, 40699 Erkrath, 85570 Markt Schwaben und in 61191 Rosbach.

Was will die M.A.A.?

In einem Info lesen wir, dass sie sich als „ein äußerst kraftvolles und erfolgreiches Netzwerk freidenkender Individualisten ohne religiösen oder politischen Hintergrund“ verstehen. Man hat sich mit dem gemeinsamen Ziel zusammengefunden, um eine: „ganzheitliche Lebensweise im Einklang mit der universalen Gesetzgebung von Ursache & Wirkung“ auszuüben. Weiter heißt es: „Gesundheit, Glück, Wohlstand, absolute Meisterschaft über Körper und Geist. Wir lernen die 4 Elemente: Feuer, Erde, Luft, Wasser, zu beherrschen. Gleichzeitig handhaben wir hierdurch die kosmische Energie mit dem Ziel, die Frequenzbar­riere zu überschreiten“. Das sind Absichten, die wohl nur ‚Insider‘ verstehen.

Es würde hier zu weit führen, die absurden Ideen dieser ‚Glaubensgemeinschaft‘ wiederzugeben. Da geht es um unser „rhythmisch schwingendes Universum“, um Luzifer und seine 12 Freunde, die die Welt beherrschen wollen und alle Abartigkeiten, die wir kennen, erfanden usw. Viel interessanter sind da schon die Ideen und Gedanken zum UFO-Phänomen, speziell zu den UFO-Entführungen. In einem Prospekt heißt es: „UFO-Entführungen – der moderne Albtraum mit dem brandaktuellen Hintergrund! Lernen Sie sich dagegen zu wehren! Lernen Sie wieder ohne Angst zu leben! Schützen Sie sich und ihre Familie vor einem solchen Übergriff!“

Die M.A.A.-Chefin, nach eigenen Angaben seit 1976 selbstständig praktizierende Psychologin, hat nämlich festgestellt, dass es auf der Erde „zwei Sorten von Außerirdischen gibt“. Die eine Gruppe ist nicht an einem Kontakt mit den Menschen interessiert. Die andere dagegen, „eierköpfige Mutanten“, entführt Menschen, um über Genmanipulationen eine Armee von irdischen Mutanten aufzubauen, um später die Erde unterzujochen. Übrigens leben schon einige dieser irdischen Mutanten, „reine Roboter ohne eigene Gedanken-Struktur“ als Piloten, Ärzte und Wissenschaftler bereits mitten unter uns. Die Genmanipulationen werden in einem Hospital, dem sog. Grauen Hospital, durchgeführt, das in Arizona liegt, allerdings in einer sog. „Zwischen-Frequenz“. Die manipulierten Menschen werden dann wieder entlassen und haben nur noch einen Auftrag: „Jeder Mensch welcher jemals mittels einer gentechnischen Veränderung oder mittels eines Subliminal-Auftrages in seiner Bewusstseinsstruktur verändert wurde, hat die Aufgabe, so viele Menschen als möglich zu berühren. Durch die Berührung wird ein magisch/telepathischer Auftrag übertragen.“ Abschließend heißt es dann in dem Prospekt: „Wichtig ist, dass der betroffene Mensch erfährt, dass es Hilfe gibt, unabhängig auch von einer Hypnose-Sitzung oder gar einem weiteren medizinischen Eingriff. Wichtig ist auch, dass der Mensch erfährt, dass er lernen kann sich vor weiteren Entführungen zu schützen!“

Wie kann er sich denn nun vor Entführungen schützen? Die einfachste Sache ist wohl die, sich ein paar Schutz-Juwelen zu kaufen. Der magische Schutz gegen Entführungen, allerdings nur für Mitglieder (100,– DM Jahresbeitrag). Nicht-Mitglieder müssen sich da schon mit einem sog. „Fern-Schutz“ zufrieden geben.

Was bietet die Glaubensgemeinschaft sonst noch an ‚Dienstleistungen‘ an? Da ist zunächst einmal eine ganz nützliche ‚Bann-Fluch‘-Beseitigung möglich. Wenn man unter einem Bann-Fluch liegt, ausgesprochen vielleicht durch einen unliebsamen Nachbarn, kann man ihn beseitigen lassen. Selbst schon der Spruch „Ich wünschte, Du wärst dort wo der Pfeffer wächst!“ belegt meinen Kontrahenten mit einem Bann-Fluch. Er ist dann möglicherweise durch mich geplagt mit Unglücksfällen, Pech, Krankheiten und finanziellen Verlusten. Ich kann aber auch mich selbst mit einem Bann-Fluch belegen: So beispielsweise mit dem Spruch „Ach bin ich doof“. Das hat dann zur Folge, dass mir „eine Geisteskrankheit über kurz oder lang Probleme bringen wird“. Ich werde also in Zukunft derartige Sprüche vermeiden. Aber Abhilfe schafft auch die M.A.A. Mit Lösungs-Ritualen und anderen schriftlichen Unterlagen, die man kaufen muss, kann man sich von den Bann-Flüchen befreien. Für die Rituale gibt’s auch gleich die passende Ritual-Robe für 350,– DM. Wer noch Geld übrig hat, kann dann noch unter verschiedenen Angeboten wählen: Beratungen, Schriftanalysen, Fernheilung, Geistige Abwehrmaßnahmen gegen Telepathie, Magie, Voodoo, Zauber-Sprüche für verschiedene Anlässe, Glücks-Steine, Sorgen-Püppchen, Wunsch-Pentagramme, Bücher, Schriften u.v.m. Wer dann kein Geld mehr übrig hat: Kein Problem. Es gibt ja die sog. ‚Schlangen-Zeremonie‘ zur Erfüllung aller materiellen Wünsche. Und wem das alles dann noch nicht reicht, der kann sich für 395,– DM per ‚Fernausbildung‘ zum M.A.A.-Referenten ausbilden lassen.

Welche abstrusen Vorstellungen hat die M.A.A.-Leiterin noch anzubieten? Einem Info entnehme ich beispielsweise, dass irdische Ärzte und außerirdische Mutanten in dem Arizonaer ‚Grauen Hospital‘ Menschen bereits in der vorgeburtlichen Phase gentechnisch manipulieren. So behauptet sie, dass „bereits seit mehr als 10 Jahren keinerlei Menschen mehr geboren werden. Es werden lediglich noch leere Körperhüllen produziert, in die unmittelbar nach der Geburts-Phase bereits die vorbereiteten und programmierten Elementale (Außerirdische) einziehen können“. Oh je, da werde ich aber nachdenklich. Meine Tochter ist acht Jahre alt.

Abschließend warnt die M.A.A.-Leiterin schließlich jede Frau vor einer Schwangerschaft, denn sie wisse ja nicht, „was dabei herauskommt“.

Ihre Informationen hat sie übrigens anlässlich eines Besuches direkt aus dem Grauen Hospital in Arizona bekommen. Nein, sie hatte natürlich keinen Flug in die USA bei der Australien Airlines gebucht. Es reichte schon eine kleine Reise mit dem eigenen PKW durch die Nullarbor-Ebene in Australien. „Es war kurz nach der Mittagszeit als sich plötzlich meine Sicht leicht veränderte. Ich bat Grant weiterzufahren und lehnte mich auf meinem Sitz entspannt zurück. In weniger als einem Atemzug befand ich mich jetzt im Grauen Hospital in Arizona, … Aufgrund meiner psychischen Fähigkeiten war es für mich einfach, meine Struktur so zu verändern, sodass die hier arbeitenden Ärzte, Schwestern und auch Mutanten mich als einen der ihren ansahen. Mit weißem Kittel bekleidet machte ich mich auf die Suche nach den Operationsräumen und den Programmierungs-Computern.“ Einfach toll – die Fähigkeiten der Frau.

Erst kürzlich, im Juli 1995, hatte sie ein Erlebnis, das sie in einem Fax schilderte. „Heute Nacht in den frühen Morgenstunden, so gegen 2 Uhr, wurde ich durch leise Trippelschritte und Geflüster im Haus wach. Wenn ich alleine im Hause bin, bin ich immer für alle Notwendigkeiten normaler und auch magischer Art doppelt gewappnet. Und so griff ich sofort nach meinen magischen Hilfsmitteln, stand leise auf und knipste das Licht an.“ Sie sah sich plötzlich drei kleinen Wesen in Raumanzügen gegenüber, die sofort die Flucht ergriffen. ‚Wmega‘ natürlich hinterher: „Ich rannte nämlich den 3 Wackelbeinchen nach mit meinen magischen Werkzeugen. Nachteil für mich, die 3 konnten durch die geschlossene Tür hindurchrasen, ich musste die Tür erst aufmachen und auch das Gartentor erst aufschließen, wodurch ich wertvolle Sekunden verlor und die 3 mir entkommen konnten. Der Raumgleiter setzte sich sofort in Bewegung und verschwand aus dem Gefahrenbereich meiner magischen Werkzeuge.“ Weiter heißt es: „Sofort lief ich alle Seiten unseres Grundstückes ab, um es magisch abzusiegeln, so dass solche doch unangenehmen Zwischenfälle sich nicht mehr wiederholen können.“ In einem Anhang weist ‚Wmega‘ noch auf die Schutzmöglichkeiten gegen solche Eindringlinge hin. Kein „mittelalterlicher Hokuspokus“, sondern magische Artikel und Schutzjuwelen helfen. Zudem werden deren „Mitglieder automatisch vom WTempel geschützt gegen UFO-Entführung und magische Attacken.“ Na, wie beruhigend.

Da bleibt dann eigentlich nur noch die Frage zu klären, wer die Leiterin dieser M.A.A.-Gemeinschaft ist, die ihre Informationen immer mit ‚Wmega‘ unterzeichnet. In einer Information, sozusagen ein Lebenslauf, schreibt sie:

„Ich bin eine in Deutschland geborene und ausgebildete Psychologin (Jahrgang 1950), welche seit 1987 in Australien lebt. Von frühester Kindheit an war ich mit einem außergewöhnlichen Phänomen konfrontiert, meiner angeborenen Hellsichtigkeit und Hellhörigkeit, sowie der Fähigkeit unterschiedliche Frequenzen zu orten. … Bereits 1976 gründete ich in Deutschland kleinere Gruppierungen, in denen diese Problematik besprochen wurde, allerdings fand ich nicht das Gehör. … 1987 nach unserer Einwanderung in Australien etablierten wir hier die ersten kleinen Selbsthilfe-Gruppen. … Ich persönlich arbeite wie mein komplettes Team hier in Australien unter einem Alias-Namen, um vor den Zugriffen von gewissen Kreisen, welche dieses Wissen absolut verhindern wollen, geschützt zu sein.“

„Zwischen 1976 und 1987“ hat sie „Zehntausende von Channel-Botschaften niedergeschrieben.“ Ihr war es auch möglich zwischen „der echten Ashtar-Sheran Crew und dem nachgemachten astralen Ashtar-Commando“ zu unterscheiden.

„Spezialisiert seit 1976 im Unterscheiden zwischen echten und unechten Außerirdischen, zwischen astralen Außerirdischen und Atlantern. Aufdeckung des Sprachgebrauches der unechten Außerirdischen und deren Denkfehlern.“

Neben ihren medialen Fähigkeiten hat sie aber auch eine Gabe, die unseren derzeitigen Bundespostminister Bötsch interessieren dürfte. Nach ihren Angaben in der Schrift „UFO-REPORT – Die dunkle Seite des UFO-Phänomens“ hat sie nämlich eine Möglichkeit ‚geschaffen‘, ungeöffnete Briefe lesen zu können: „Sobald die Post unterwegs ist und von einem anderen Menschen angefasst wird, egal ob er das PDL liest oder nicht, kann das PDL von dieser kleinen Gruppe jetzt, durch das Bewusstsein des Anfassers hindurch, gelesen werden. Diesen Sonderservice habe ich für sie eingerichtet, denn ich schütze meine Post, wo immer sie auch hingehen mag. Inzwischen habe ich auch den Dreh heraus, dass mir keine Post mehr verschwindet.“ Bitte, bitte, verraten Sie uns den Dreh, denn hin und wieder verschwindet bei uns auch mal die Post. Die kleine Gruppe, von der im o.g. Text die Rede ist, besteht übrigens auch aus prominenten Verstorbenen, so z.B. Edgar Allen Poe, Ernest Hemmingway, dem ehemaligen US-Präsidenten Johnson, Bernadette, die tote Nonne aus Lourdes usw. Ach ja, Nikolai Tesla gesellte sich auch einmal dazu. Allesamt natürlich ‚Astral-Bewohner‘, mit denen sie „heiße Diskussionen“ führte.

So richtig aufmerksam auf die M.A.A. wurde ich eigentlich erst zu dem Zeitpunkt, als bei uns einige Faxe eingingen, die sich auf irgendwelche (internen?) Streitigkeiten mit einer Person aus Reutlingen bezogen. Es handelt sich hierbei um Hermann Ilg, der jahrelang die DUIST-Tätigkeit begleitete und angeblich mediale Botschaften von Ashtar Sheran erhält, einem außerirdischen Raumflotten-Kommandanten. Heutzutage bezeichnet man diese ‚Gabe‘ als ‚Channeling‘. Ilg hat ebenfalls im sog. ‚UFO-Studienkreis Reutlingen‘ eine ‚Fan-Gemeinde‘ um sich gesammelt und veröffentlicht seine Gedanken und erhaltenen Botschaften in kleinen Broschüren und Informationsblättern. Vor einigen Monaten erhielt Ilg Post aus Darwin. ‚Wmega‘ hat ihm eine gechannelte Botschaft von Ashtar Sheran übermittelt. In der ‚Channel message No 34.389‘ heißt es u.a.: „Hermann, Du kommst gebückt einher. Drücken Dich Deine Sünden so schwer auf die Schulter? Deine Sünden sind Deine Lügen, die Du jetzt seit Jahrzehnten verbreitest. … Ich hatte Dich erwählt um durch sie (gemeint ist wohl ‚Wmega‘) hindurch mein Sprachrohr zu werden. Sie alleine ist der absolute Garant dafür, dass das Wissen um MICH … unverfälscht bleibt. … Du bist dick geworden. Deine gut proportionierte und mächtige Gestalt, Zeichen Deiner stolzen atlantischen und arischen Herkunft hast Du verloren. Dein Hass, Dein Neid und Deine Eifersucht auf sie (‚Wmega‘) zerfressen Dich von Innen heraus! … Mit Arroganz und Hochmut in der Stimme verbreitest Du weiterhin frohgemut die Botschaften des Teufels! Wann endlich begreifst Du, dass Deine Außerirdischen nur Puppen sind, die Du Dir selbst erschaffen hast! Du alleine gibst ihnen die Kraft zu existieren. Du alleine formst in Deiner Fantasie die Worte, die Du anschließend von Deinen ‚Sternenbrüdern‘ hören willst! … Deine Tage sind gezählt, kein Geistbruder, kein Sternenbruder kann verhindern, was jetzt unaufhaltsam auf Dich zukommt: Dein Tod! Noch nicht einmal in der Astralsphäre wirst Du eine Heimat finden … Weltweit hast Du auf das Niederträchtigste die Menschen missbraucht, indem Du ihnen von Deinen Außerirdischen erzähltest, ohne dazu zu sagen, dass diese nur ein Fantasieprodukt Deiner selbst sind! Weltweit wird heute die UFO-Szene durch Deine Lügen geknechtet u.s.w.“

Der Leser wird zugeben müssen, dass diese gechannelte Botschaft doch erheblich von den sonst üblichen abweicht. Hier wird Hermann Ilg mit einer aggressiven Argumentation angegriffen, die ja fast schon von einem UFO-Kritiker hätte stammen können. Es wird aber dabei deutlich, dass die gechannelte Botschaft genau die Gedanken und Gefühle des Mediums (in unserem Falle vermutlich ‚Wmega‘) wiederspiegelt. Der Stil, die verwendeten Begriffe und die Art der Argumentation bzw. die Argumentationsdetails entsprechen genau den selbst verfassten Texten von ‚Wmega‘. Und den Vorwurf gegenüber Ilg, dass seine medialen Botschaften nur seiner Phantasie entsprungen sind, wird man wohl auch ihr zuschreiben können.

In einem Hermann Ilg betreffenden Text von ‚Wmega‘ wird’s gar kindisch: „Hermann hatte mir telefonisch eine ganz große Überraschung angekündigt. Alle seine Gläubigen und Anhänger waren seinem Ruf gefolgt und gekommen, teilweise aus sehr großer Entfernung. Alle saßen wir da und harrten der Überraschung – – – und neben Hermann steht plötzlich Ashtar Sheran. Hermann betont nochmals ausdrücklich, dass diese Botschaft von Ashtar Sheran stammte. Ashtar Sheran allerdings schüttelte mit dem Kopf und deutet mir an, keine Miene zu verziehen bei dem, was Hermann uns jetzt vorliest. Zum Glück sieht keiner der Anwesenden, was ich jetzt gerade sehe. Hermann verliest uns jetzt eine seitenlange Botschaft von Ashtar Sheran, direkt an ihn gerichtet. Als Anrede wurde wie üblich ‚Bruder‘ benützt und als Ende das christliche ‚Amen‘. Dazwischen triefte es von Schmalz, Honig, Lobeshymnen und Dank­sagungen des Universums über Hermanns Glanzleistungen.“

Nun ist auch die Verbindung zwischen Ilg und ‚Wmega‘ deutlich geworden. Sie war ein Mitglied des UFO-Studienkreises Reutlingen. Auf die Frage, wer denn nun die Dame gewesen sei, antwortete mir Hermann Ilg: „Das von Ihnen angeführte Schreiben stammt von einer Dame, die sich nach einer gescheiterten Ehe und wegen geistiger Orientierungslosigkeit unserem UFO-Studienkreis Reutlingen angeschlossen hat. Sie zeigte lebhaftes Interesse an dieser Thematik und überraschte uns mit ihren medialen Fähigkeiten, die ein erfreuliches Niveau erreichten, was sich in vielen Gesprächen in familiärem Rahmen und in schriftlichen Äußerungen bestätigte.

Etwas später fiel uns auf, dass sie immer wieder von einem Unbekannten sprach, mit dem sie, anscheinend ungewollt in Verbindung geriet. Daraus entstand dann, wie uns schien, eine Abhängigkeit, aus der sie sich nicht mehr befreien konnte. Unsere Bemühungen, sie im christlichen Glauben zu festigen, hatten nicht den gewünschten Erfolg.

Schließlich gewann ein negativer Einfluss bei ihr die Oberhand, was sich darin äußerte, dass sie außerirdische Verbindungen in Frage stellte und mir Phantasien vorwarf. Sie lernte in der Zwischenzeit einen jungen Mann kennen, mit dem sie engere Beziehungen aufnahm, gegen den Willen seiner Eltern. Schließlich kündigte sie ihre Stellung als Sekretärin bei einer Firma in Tübingen und entschloss sich, zur Überraschung von uns allen, mit dem jungen Mann nach Australien auszuwandern. Es war wohl eine Art Fluchtreaktion, möglicherweise veranlasst durch den vorerwähnten Unbekannten.

Dies liegt nun etwa sieben Jahre zurück, und seit dieser Zeit versucht sie über einen ihr ergebenen Mittelsmann anonym unsere Aufklärungsarbeit zu stören, mich persönlich zu verleumden und in einer Form anzugreifen, die einem Besessenheitswahn gleicht. Diese Frau ist zu bedauern, denn sie ist offensichtlich nicht mehr in der Lage, sich von negativen Kräften zu befreien.“

Wmega‘ bezeichnet sich selbst als „ausgebildete Psychologin“. Tatsächlich war sie aber nur als Sekretärin in einer Firma tätig. Von einer anerkannten psychologischen Ausbildung keine Spur! Dazu auch Hermann Ilg: „Die Dame hat weder eine psychologische Ausbildung, noch war sie als Psychologin tätig, es sei denn, dass man ihre gelegentlichen graphologischen Gutachten unter diese Rubrik fallen lässt. Es ist aber zu vermuten, dass sie ihre fragwürdigen psychologischen Kenntnisse allein aus der inspirativen Quelle bezieht, von der sie offenbar beherrscht wird.“

Wie wir gesehen haben, versucht ‚Wmega‘ von Australien aus, mit absurden Ideen eine Anhängerschaft in Deutschland aufzubauen. Sie nutzt gezielt das derzeitige Interesse an UFOs allgemein und die Aktualität der ‚UFO-Entführungsberichte‘ im Speziellen aus, um in den entsprechenden Interessentenkreisen neue Anhänger zu finden. Es liegt der Verdacht nahe, dass sich hier eine sektenähnliche Glaubensgemeinschaft bildet, der leichtgläubige und ahnungslose Menschen sehr schnell verfallen können. Die Gefahr besteht halt darin, dass diesen Menschen möglicherweise jeglicher Realitätssinn genommen wird. Hinzu kommt ein finanzieller Aspekt. Oft ist die intensive Mitarbeit in einer sektenähnlichen Glaubensgemeinschaft oder der Anschluss an eine solche mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden. Da wird schon mal naiven, gutgläubigen Menschen das Geld förmlich aus der Tasche gezogen.

Ich hoffe, dem Leser ist bewusst, dass ich diesen kleinen Beitrag unter größten Risiken und unter Einsatz meines Lebens geschrieben habe. Ich muss nämlich damit rechnen, dass ich einen Bann-Fluch erhalte, wenn ich nicht ohnehin schon von negativen Kräften oder Bann-Flüchen zum Schreiben dieses Artikels gezwungen worden bin. Aber ich bin guter Hoffnung; mir kann ja geholfen werden.

Beitrag aus dem JUFOF Nr. 104, 2’1996