Dona, Klaus & Habeck, Reinhard: Im Labyrinth des Unerklärlichen (2004)

Klaus Dona & Reinhard Habeck:
Im Labyrinth des Unerklärlichen
Rätselhafte Funde der Menschheitsgeschichte

In der prä-astronautischen Literatur werden immer wieder vermeintlich rätselhafte Artefakte erwähnt, die die prä-astronautischen Hypothesen stützen sollen. In der Regel befinden sie sich auf der ganzen Welt verstreut und unerreichbar für den, der sich keine kostspieligen Reisen erlauben kann.

Der Wiener Kulturmanager Klaus Dona, der bereits Erfahrung mit der Organisation großartiger Ausstellungen hat, hatte sich zum Ziel gesetzt, unerklärliche archäologische Artefakte für eine Ausstellung zusammenzutragen. Nach der Idee folgten eine mehrjährige Vorbereitungszeit, zahlreiche Forschungsreisen und Recherchen vor Ort. Er organisierte schließlich die ungewöhnliche Ausstellung „Unsolved Mysteries – die Welt des Unerklärlichen“, die 2001 in Wien eröffnet wurde, bis Anfang März noch im Mystery Park in Interlaken, Schweiz zu sehen war und nun nach Japan geht. An der Gestaltung der Ausstellung war auch der Wiener Reinhard Habeck maßgeblich beteiligt, der ja in der Szene kein Unbekannter ist. Er ist auch der Katalogautor der Unsolved Mysteries.

Wer nicht einmal die Möglichkeit hatte, sich diese „phantastische“ Ausstellung anzuschauen, kann sie sich jetzt mit vorliegendem Werk nach Hause holen. Was zunächst auffällt, ist die tolle Ausstattung des Buches: qualitativ hochwertiger Druck, Glanzpapier, starker Umfang, durchweg farbig reich illustriert und vergleichsweise preiswert.

Die Autoren schildern zunächst, wie es von der Idee bis zur Ausstellung gekommen ist, welche Hürden man nehmen musste, wie die Kontakte zu den Museen und Privatsammlern geknüpft wurden u.s.w. Letztendlich konnte man Hunderte originale Artefakte zusammentragen, die im prä-astronautischen Bezug stehen. Darunter auch die zahnradgetriebene Maschine von Antikythera aus dem 1. Jahrhundert v.Chr., eine prähistorische Teleskop-Linse, eine in Feuerstein eingeschlossene mumifizierte Kröte, Steine mit rätselhaften Gravuren, Exponate aus der Metallbibliothek Pater Crespis und aus „Burrows’ Cave“, einem Tunnelsystem im amerikanischen Illinois, Ritualgegenstände und Masken der Dogon, Kachina-Figuren der Hopi, den fossilisierten Finger aus der Dinosaurier-Ära, prähistorische „Flugzeugmodelle“, den in Stein eingeschlossenen „Hammer von Texas“, Dinosaurier-Skulpturen, unter UV-Licht leuchtende Skulpturen, Fundstücke aus Glozel, Frankreich, prähistorische Götterfiguren, die an Astronauten erinnern und sogar ein angebliches Roswell-UFO-Fragment, das aus fast 100 Prozent Silizium bestehen soll. Wie kritisch man auch immer die Dinge sehen mag, sie mal aus der Nähe betrachten zu können ist sicherlich ein Erlebnis.

In ihrem umfangreichen Bericht schildern die Autoren die Jagd nach diesen „Schätzen“, Hintergründe zu diesen Exponaten und was bisherige Untersuchungen ergeben haben – manche wurden sogar in Österreich einer erneuten Untersuchung unterzogen.

Sicherlich mag es zu vielen Exponaten kritische Erkenntnisse geben. So soll beispielsweise der „Hammer von Texas“, dessen umgebendes Gestein man auf ein Alter von 140 Millionen Jahre geschätzt hat, tatsächlich nur aus dem 19.Jahrhundert stammen. Auch zu dem angeblichen Roswell-Fragment gäbe es eine Menge zu sagen – und irgendwie passt es eh nicht in die Sammlung, da es sich um ein neuzeitliches Relikt handelt.

Aber eines muss man ja den Autoren lassen. Mit ihrer Dokumentation ist es ihnen durchaus gelungen, uns den Reiz archäologischer Artefakte näherzubringen. Sie sind Zeugnis dafür, dass nicht alle archäologischen Funde geklärt sind und sich hinter diesen noch so manche Rätsel verbergen. Man darf allerdings bei seinen Betrachtungen nicht vergessen, sich allein auf die prä-astronautischen Spekulationen zu berufen. Auch hier gilt es, die in Populärveröffentlichungen dargestellten Erkenntnisse kritisch zu hinterfragen und ganz besonders herkömmliche wissenschaftliche Arbeiten zu berücksichtigen.
Hans-Werner Peiniger

384 S., geb., ill., R., ISBN 3-930219-81-6, Preis: 19,90 €

Kopp Verlag
www.kopp-verlag.de
Rottenburg 2004

Quelle: JUFOF 157: 28 f