Brachthäuser, Christian:
Spuren im Sandmeer
In seinem neuesten Buch beschäftigt sich prä-Astronautikkenner Christian Brachthäuser mit dem sagenumwoben versunkenen Kontinent Atlantis. Während skeptische Forscher Atlantis eher als eine literarische Erfindung Platons (427 bis 347 v.Chr.) sehen, wollen zahlreiche Autoren die untergegangene Hochkultur an den unterschiedlichsten Orten der Erde lokalisiert haben. Und einige sehen sogar einen Zusammenhang zwischen Atlantis und den vermeintlichen vorzeitlichen Besuchen und Eingriffen außerirdischer Besucher.
Während einige Forscher die Lage von Atlantis im atlantischen Ozean ausgemacht haben wollen, fanden andere Hinweise dafür, dass Atlantis im östlichen Mittelmeer oder in der Karibik lag. Selbst vor „unserer“ Insel Helgoland hat es ein Autor platziert. In den letzten Jahren kamen neue Theorien auf. Danach soll die Superzivilisation von Atlantis u.a. auch im Maghreb (Nordafrika) und in der Cyrenaika (östliches Libyen) gelegen haben, also im subsaharischen Raum Nordafrikas.
Während man heute in der Sahara wohl überwiegend auf Sand trifft, herrschten dort einstmals paradiesische Zustände. So zeugen archäologische Funde und fossile Überreste von einer üppigen Flora und Fauna. Selbst für riesige Binnenmeere gibt es zahlreiche Hinweise. Brachthäuser gibt zunächst einen Überblick darüber, wie man zu diesen Erkenntnissen gekommen ist. Er berichtet über spektakuläre archäologische Funde, fasst paläoklimatische Untersuchungen zusammen und weist akribisch nach, dass die heutige Sandwüste einmal eine blühende Landschaft gewesen ist. Also doch ein geeigneter Ort für eine ebenso blühende Kultur, so wie es der Atlantis-Forscher A. Petit (Pseudonym) sieht?
Brachthäuser nimmt die Theorie von Petit, genauer unter die Lupe. Petit glaubt belegen zu können, dass Atlantis in der Cyrenaika lag, ein Plateau von 590×320 Kilometer, das vor 10 bis 12000 Jahren eine Insel gewesen ist. Doch wie stichhaltig sind Petit’s Argumente? Und können die archäologischen Funde und geomorphologischen und hydrogeologischen Befunde die Existenz einer versunkenen Hochkultur in dieser Region bestätigen? Brachthäuser findet in seiner überzeugenden Betrachtung interessante Antworten.
Hans-Werner Peiniger
141 Seiten, br., ISBN 3-935910-32-0, € 13,50
Ancient Mail Verlag
www.ancientmail.de
Groß-Gerau, 2006
Quelle: JUFOF 166: 128