Erich von Däniken:
Unmögliche Wahrheiten
Von Südamerika nach anderswo
Bei »Unmögliche Wahrheiten« handelt es sich um den vierten Bildband einer fünfbändigen Serie, in dem Erich von Däniken uns erneut an einige archäologische Schauplätze führt, die er in vorangegangenen Büchern, teils vor über 30 Jahren, beschrieben hat. Viel Text darf der Leser nicht erwarten, aber das ist ja auch beabsichtigt. E. v. D. lässt seine Bilder sprechen, die er mit aktualisierten Texten kommentiert und von denen er die meisten bisher noch nicht veröffentlicht hat.
Zunächst führt uns von Däniken zu den Ruinen von Chavín de Huántar nach Peru. Beeindruckend die monolitische Bauweise und das seltsame unterirdische Korridor- und Kanalisationssystem. Der technologische Interpretationsversuch zur dort gefundenen sogenannten »Raimondi-Stele« geht mir aber zu weit. Auch wenn die eindeutige Deutung des Steinreliefs nicht möglich ist und es unterschiedliche Auslegungen »klassischer« Archäologen gibt, muss man doch keine abgebildete außerirdische Technologie in Form einer »Dampfmaschine mit Multifunktionen« vermuten.
Weiter geht es nach Machu Picchu und Cuzco in Pero, die mit ihrer megalithischen Bauweise bestechen. So beeindruckend die Steinbearbeitungen auch sind, verstehe ich nicht, dass man eine außerirdische Technologie zu ihrer Entstehung hinzuziehen muss. Vielleicht sollten die »Prä-Astronautiker« den alten Völkern mehr bautechnisches Geschick zutrauen als bisher.
Nach vielen weiteren archäologisch interessanten Stellen behandelt von Däniken die »Zeichen für die Himmlischen«. Dabei handelt es sich um großformatige Abbildungen auf Gesteins- und Wüstenflächen, die zum Teil nur vom Flugzeug aus zu überblicken sind. Da darf die Ebene von Nazca natürlich nicht fehlen und so zeigt von Däniken zahlreiche Fotos aus seinem großen Archiv, die noch nirgendwo veröffentlicht worden sind.
Natürlich lassen gerade die Orte und Funde, die in der prä-astronautischen Literatur behandelt werden, viele Fragen offen. Das liegt einfach daran, dass die klassische Archäologie sich auch nur auf Deutungen beschränken kann, wenn keine eindeutigen Überlieferungen vorliegen. Die ergeben sich jedoch oftmals aus umfangreichen Forschungen und sind somit »begründeter« als wenn man jetzt außerirdische Einflüsse »aus dem Ärmel schüttelt« und sie bei der Entstehung berücksichtigt.
Ob man nun die archäologischen Funde und Stätten rätselhaft findet oder nicht. Faszinierend sind sie allemal. Und wenn man die Inhalte des vorliegenden qualitativ hochwertigen Buches mit kritischen Augen betrachtet, wird man einen kurzweiligen und spannenden Überblick über außergewöhnliche archäologische Stätten erhalten und feststellen, dass unsere Vorfahren größere bautechnische Kenntnisse hatten als früher vermutet.
Hans-Werner Peiniger
240 Seiten, gebunden, durchgehend farbig ill., ISBN 978-3-86445-091-4, 19,95 EUR
Kopp Verlag
www.kopp-verlag.de
Rottenburg (2013)
Quelle: JUFOF Nr. 215: 158