Fiebag, Johannes und Peter: Das Grals-Geheimnis (2006)

Johannes und Peter Fiebag
Das Grals-Geheimnis
Die Entschlüsselung eines uralten Mysteriums

Eins gleich vorweg: Dieses Buch ist eine überarbeitete Neuauflage von »Die Ewigkeitsmaschine«, welches bereits
1998 erschienen ist (vgl. JUFOF 120, 6/1998, S. 208).

Worum geht es?

Zunächst begleiten wir das Autorenteam auf Oak Island, einem eineinhalb Kilometer kleinen Eiland vor der Küste Kanadas. Hier entdeckte man vor gut 200 Jahren einen Schacht, der bis heute nicht vollkommen erkundet werden konnte. Wassereinbruch, verschiedene Materialien wie Stein, Holz, Kokusmatten usw. innerhalb des Schachtes, aber auch die Wetterverhältnisse erschwerten die Arbeiten. Selbst eine eigens zur Freilegung des Schachtes gegründete Firma konnte bis heute nichts Wertvolles finden. Dabei vermutete man doch den Schatz eines Piraten im Schacht. Für die Gebrüder Fiebag ist der Schacht aber möglicherweise das letzte Depot des Heiligen Grals. Was genau soll das aber für ein Ding sein, welches da in 70 Meter Tiefe vor sich hinschlummert? Die Idee ist nicht neu und wurde bereits im »Ancient Skies« der AAS 1989 (Heft V) vorgestellt. Leider sind die Indizien seitdem nicht stichhaltiger geworden, denn außer das nach der Zerschlagung des Templerordens sich die Spur des heiligen Grals verliert, gibt es keinerlei Hinweise auf diese Spur.

Verschiedene Quellen werden diskutiert, allen voran die Parzivallegende, die in blumiger Ausschmückung vom Gral als Kelch mit dem Blute Christi berichtet. Das Leben des Autors und seines Werkes wird recht ausführlich behandelt.
Nun liegt es auf der Hand, das man die Legende in Kontext zur seiner Zeit sehen muss (ca. 1200). Dennoch scheint mir dieses Kapitel recht ausführlich, trocken und langweilig.

Auch im folgenden gibt es nichts wirklich Neues, denn nun versuchen die Autoren den Gral als die sogenannte Mannamaschine oder die biblische Bundeslade zu identifizieren. Dabei halten sie sich an den Nachbau von George Sasson und Rodney, die in den 70ern bereits in der Bundeslade eine Maschine zum Herstellen eines Nahrungsteiges sahen. Natürlich ist das Kapitel ziemlich spannend geschrieben, denn man folgt der Bundeslade und deren Irrfahrt aus Jerusalem bis nach Frankreich, wo die Autoren tatsächlich eine mögliche Darstellung der Maschine fanden – wenn auch stark vereinfacht. Allerdings sind sämtliche Indizien bereits in den letzten Jahren in Ancient Skies erschienen. Deshalb muss man das Buch eben als kompakte Sammlung der Theorien im Sinne der Präastronautik betrachten.

Das dass Buch nach 6 Jahren nochmals aufgelegt wurde liegt wohl am momentanen Dan-Brown-Boom. Gral, Templer und Sakrales liegt im Trend und auf dieser Welle versucht man das Buch nochmals unter die Leute zu bringen. Wer die erste Auflage hat, braucht deshalb diese nicht nochmals zu kaufen. Die 15 Seiten mehr beinhalten lediglich die Verbindung zu Dan Brown und ein Nachwort von Peter Fiebag. Auch der Bildteil ist derselbe. Darüber hinaus ist das Buch aber eine akribische Arbeit, die den Sachverhalt am umfangreichsten beleuchtet.
Peter Kauert

415 S., geb., ISBN 3-7766-2474-4, € 22,90

Herbig-Verlag
www.herbig.net
München 2006

Quelle: JUFOF 167: 153 f

 

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