Hesemann, Michael: Die Kornkreis-Chroniken (2002)

Michael Hesemann:
Die Kornkreis-Chroniken
Die Geschichte eines Phänomens geht weiter

Das hier vorgelegte Buch enthält Informationen und Fotos zu den „neuen“ Kornkreisen von 1994-2001. Zuvor informiert Michael Hesemann über die früheren Kornkreise.

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Der Autor sieht diese Kornkreise als ein „Menetekel zum Millennium“ an und wartet mit etlichen Spekulationen in diese Rich tung auf (auch was den Zusammenhang zwischen den Kornkreisen und irdischen Heiligtümern sowie Religionen angeht), die allerdings meist vorsichtig in Frageform gehalten sind. Der Autor vermeidet konkrete Behauptungen.

Hesemann beschäftigt sich auch ausführlich mit den deutschen Kornkreisen, beweist aber, dass das Phänomen ein globales ist. Er zeigt etliche Fälle auf, bei denen UFOs, meistens „Leuchtkugeln“, bei oder in der in der Nähe von Kornkreisen beobachtet wurden.

Hesemann schreibt über die Kornkreise: „Jedenfalls deutet einiges darauf hin, dass die echten Piktogramme – also jene, die nicht ins Korn getrampelt wurden – durch eine Mikrostrahlung geformt werden, erzeugt durch ionisiertes Plasma, das „von oben“ kommt und in Form von Kugeln auftritt. Allerdings scheinen (…) diese Plasma-Kugeln unter intelligenter Kontrolle zu stehen.“ Wie er auf diese Idee kommt ist eine andere Frage. So beruft er sich auf den umstrittenen Prof. Levengood. Auf die Idee, dass sich „Kornkreisbauen“ im Laufe der Jahre zu einem „Sport“ entwickelt haben könnte, der sich immer mehr um die ganze Welt ausbreitet und der Auslöser für die zahlreichen Piktogramme sein könnte, kommt er nicht.

In dem Kapitel „Sphären aus Licht“, das mit diesem Zitat beginnt, zieht Hesemann ausgerechnet die Stories des Carlos Diaz, eines recht unglaubwürdigen Kontaktlers hinzu, dessen Sichtungen die „Plasma-Kugeln + Intelligente Steuerung durch Außerirdische-Theorie“ stützen sollen.

Ein weiterer nicht zu Unrecht umstrittener Autor, auf den Hesemann sich beruft, ist Zecharia Sitchin. Hesemann wärmt die lange widerlegte Nibiru-Legende auf, und will diesen angeblichen Planeten auf Piktogrammen sehen. Überhaupt sind Hesemanns Interpretationen der Piktogramme sehr gewagt und manchmal scheinen sie etwas zurechtgebogen zu sein. Oft glaubt er, astronomische Konstellationen zu erkennen und will auch Prophezeiungen bzw. Warnungen herauslesen.

Insgesamt ist das Buch trotz allem empfehlenswert, weil der Titel hält, was er verspricht. Tatsächlich handelt es sich bei dem Buch um eine präzise beschriebene Chronik mit sehr schönen Bildern, auch wenn bei den Interpretationen des Autors oft Vorsicht angebracht ist.
Roland M. Horn

200 S., geb., 161 Farbfotos, zahlreiche s/w-Abb., ISBN 3-89845-012-0, € 24,90

Verlag Die Silberschnur
www.silberschnur.de
Güllesheim, 2002

Quelle: JUFOF 149: 152: f