Fernandes, Dr. Joaquim & D’Armada, Fina: Heavenly Lights (2005)

Dr. Joaquim Fernandes & Fina D’Armada:
Heavenly Lights
The Apparitions of Fatima and the UFO Phenomenon

Die portugiesischen Historiker Fernandes und D’Armada hatten bereits vor über 25 Jahren begonnen, über das 1917 stattgefundene Ereignis in Fatima zu berichten. 1995 erschien von ihnen eine ausführliche Arbeit in Buchform, die letztes Jahr eine aktuelle Übersetzung ins Englische fand und von Jacques Vallée mit einem Vorwort versehen wurde.

Am 13. Mai 1917 erschien den drei Hirtenkindern Lucia dos Santos, Jacinta und Francisco Marto auf einem freien Feld die Jungfrau Maria. Sie befahl ihnen, jeden 13. des Monats an den Ort der Erscheinung zurückzukehren. In den folgenden Monaten wurden die Kinder von immer mehr Gläubigen begleitet, so dass die »Erscheinung« für den 13. Oktober ein großes Ereignis ankündigte. Daraufhin fanden sich einige Zehntausende von Menschen zusammen, die mit einer gewissen Erwartungshaltung diesem Ereignis entgegenfieberten. Und tatsächlich: es zeigte sich das so genannte Sonnenwunder. Der Regen hörte plötzlich auf, es zeigte sich die Sonnenscheibe, die wie ein Feuerrad um sich selbst zu kreisen begann, farbige Lichtstrahlen aussandte und sich deutlich sichtbar über eine längere Strecke zu bewegen schien.

Seit dem scheiden sich die Geister. Gläubige halten diese Erscheinung für ein göttliches Zeichen, für eine Reaktion der Jungfrau Maria, Ufologen halten sie für einen außerirdischen Eingriff, Kritiker sehen darin ein natürliches Phänomen verbunden mit einer Massenhysterie.

Die beiden Autoren haben zum Teil erstaunliches Material zusammengetragen, Zeugenaussagen aus Originalquellen (Erlebnisberichte, die Zeugen in ihren Briefen an Verwandte schilderten, Befragungen eines zu Beginn ihrer Studien noch lebenden Paares) und Zeitungsartikeln analysiert und Parallelen zum UFO-Phänomen gezogen. Dabei geht es ihnen nicht so sehr darum, bzgl. der Ereignisse in Fatima die »Wahrheit« zu demonstrieren oder den Leser für eine der Theorien zu überzeugen, sondern eher deutlich zu machen, welche Auswirkungen das »Phänomen« auf die Augenzeugen hatte, welche Eindrücke und Empfindungen das Sonnenwunder bei ihnen ausgelöst hat und wo die Schnittstellen zu anderen UFO-Fällen zu sehen sind. Sie beschreiben physikalische und atmosphärische Effekte, die während des Sonnenwunders auftraten und diskutieren mögliche natürliche Ursachen wie Massenhalluzination und atmosphärische Erscheinung. Dabei wird aber auch deutlich, dass die Autoren sehr wohl dazu tendieren, den außerirdischen Ursprung des Sonnenwunders anderen Theorien vorzuziehen. Da täuscht auch nicht die vermeintlich wissenschaftliche Fachsprache darüber hinweg. Wichtig finde ich aber, dass die Autoren aufzeigen, dass die dem Sonnenwunder anwesenden Augenzeugen nicht alle dasselbe gesehen haben und es zu Wechselwirkungen zwischen dem »Phänomen« und den Augenzeugen kam, so auch zu spontanen Heilungen.

Auch wenn die Autoren gewiss nicht alle kritischen Argumente eingehend gewürdigt haben, meine ich, dass »Heavenly Lights« sicherlich zu den wichtigsten Arbeiten zum Fatima-Ereignis zu zählen ist.
Hans-Werner Peiniger

264 S. • br. • ill. • Quellenverzeichnis • ISBN 0-9735341-3-3 • $ 22,95.

EcceNova
www.eccenova.com
Victoria, 2005

Quelle: JUFOF 164: 62 f