von Ludwiger, Illobrand: UFOs – die unerwünschte Wahrheit (2009)

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Dem vorliegenden Buch soll, da es eine der wenigen deutschsprachigen Neuerscheinungen und überdies der Begründer und Vorsitzende der deutschen UFO-Forschungsorganisation MUFON-CES sein Autor ist, mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, als das bei üblichen Rezensionen an dieser Stelle der Fall ist. Diesem Anspruch sind wir durch drei verschiedene Rezensenten begegnet, die jeweils in sich abgeschlossene Texte verfasst, ihre Beurteilung aber jeweils auf einen bestimmten Part des Buches stärker konzentriert haben: Hans-Werner Peiniger legt neben dem Gesamtüberblick sein Augenmerk auf Kapitel Eins des Buches, »Beobachtungen nicht zu identifizierender Flugobjekte«. Das im Wesentlichen wissenschaftstheoretische Kapitel Zwei, »Die wissenschaftliche Arbeitsweise und Anomalien der Wissenschaft« wird von Danny Ammon rezensiert. Der Text von Natale Guido Cincinnati befasst sich im Wesentlichen mit dem dritten Abschnitt, »Die andere Wirklichkeit der fremden Besucher«. Die physikalische Abhandlung in Kapitel Vier, »Die Zukunft der interstellaren Reisen« sowie der Anhang mit seiner Fallsammlung »Einsatz und Austausch unfreundlicher Handlungen« stehen nicht im Mittelpunkt der Rezensionen, sind aber jeweils Bestandteil der Gesamtbeurteilung des Rezensenten.

Rezension Eins

Illobrand von Ludwiger, Leiter der MUFON-CES, hat kürzlich, von vielen Interessierten sicherlich als Standardwerk der UFO-Forschung spannend erwartet, sein jüngstes Buch veröffentlicht. Immerhin hat es fast 500 Seiten Umfang und hebt sich allein dadurch schon einmal von anderer sachbezogener Literatur ab. Der Untertitel lässt allerdings bereits vermuten, dass es von Ludwiger vermutlich gar nicht mehr um die Diskussion geht, ob es überhaupt ufologische Ereignisse gibt, die nicht zu erklären sind und wie die Chance zu bewerten ist, dass diese möglicherweise durch außerirdische Einflüsse verantwortlich gemacht werden können. Stattdessen wird m. E. deutlich, dass er aufgrund der »Fülle indirekter Beweise« die Anwesenheit »fremder Besucher« bereits als gegeben akzeptiert.

Soweit gehe ich natürlich nicht, teile aber seine Ansicht, dass es »genügend Beweise« gibt, »die ein systematisches Studium der Phänomene rechtfertigen würden«. Das will von Ludwiger aber keinesfalls bei den Laienforschern, so wie er uns bezeichnet, angesiedelt sehen, sondern in der wissenschaftlichen Community.

Und irgendwie meine ich, von Ludwigers Frust darüber herauszulesen, dass es ihm in seinem ufologischen Leben bisher nicht einmal ansatzweise gelungen ist, das UFO-Thema in der herkömmlichen Wissenschaft mit seiner Beteiligung etablieren zu können.

Das fängt schon damit an, so von Ludwigers Vorwurf, dass sich Journalisten gerne an Wissenschaftler und damit vermeintliche Autoritäten wenden, obwohl sich diese mit dem UFO-Phänomen niemals eingehend beschäftigt haben. Wäre ja nicht so schlimm, wenn diese dann einen Kommentar aufgrund mangelnder »ufologischer Kompetenz« dankend ablehnen würden. Meistens lassen sie sich aber doch zu Kommentaren verleiten, eher Meinungen statt Fakten, die dann in der Öffentlichkeit zu einem falschen Bild führen und sie glauben lässt, dass es ein »UFO-Phänomen« überhaupt nicht gibt.

Aber auch von Ludwiger ist hier m. E. nicht sauber auf dem Weg und verfälscht ebenso das ufologische Bild wie uninformierte Wissensträger. Zum Beispiel dann, wenn er schreibt, dass bestimmte Fallsammlungen nur »echte UFOs« enthalten würden (S. 23). Ich denke da an meine eigenen Sichtungen als Jugendlicher in den 70er Jahren, die ich blauäugig in einer UFO-Zeitung habe veröffentlichen lassen. Diese wurden von den Datensammlern nie hinterfragt und schlummern nun in der großen UFO-Datenbank UFOCAT, die von Ludwiger gerne erwähnt. Solche Fallkataloge enthalten also nicht nur »echte UFOs«, also Fälle, die ohne Identifizierungsergebnis untersucht worden sind, sondern alle Fälle, also auch Berichte aus Zeitungen und unbearbeitete aus ufologischen Publikationen. Ist an sich nicht problematisch. Nur muss man das dann auch sagen und nicht den Anschein erwecken, es handele sich um das Phänomen bestätigende Fälle.

Unangenehm aufstoßen muss ich auch dann, wenn ich lesen muss, dass von Ludwiger Stimmung gegen eine reduktionistische Vorgehensweise bei der Beurteilung von UFOSichtungen macht, ein deutlicher Seitenhieb auf unsere Arbeit: »Wenn jemand meint, eine glühende, die Richtung wechselnde Feuerkugel sei ‚ein Partyballon’, dann wird dieser reduktionistische Versuch von der Wissenschaft eher honoriert als die Ansicht eines ehrlichen Wissenschaftlers, der begründet, weshalb diese Reduktion nicht zulässig ist, aber keine Deutung anbieten kann.« (S. 24) Aha… wir sind also unehrlich! Oder mag es statt an der Ehrlichkeit der Wissenschaftler eher an der mangelnden Kenntnis der zahllosen, von vielerlei Umweltbedingungen abhängigen, Erscheinungsformen von Partyballons liegen?

Im weiteren Verlauf (S. 44 f) spricht von Ludwiger diese Thematik erneut an. So kritisiert er die bei den kritischen UFO-Forschungsorganisationen, also auch unsere, übliche Vorgehensweise, nämlich schon bei der Erstberichterstattung des Zeugen von einem UFO-Fall auszugehen und, sollte der Fall einer Erklärung zugeführt werden können, diesen weiterhin als UFO-Fall in die Statistik aufzunehmen. Dabei wenden wir nur die international anerkannte und von J. Allen Hynek eingeführte Definition des Begriffs UFO konsequent an. Wenn MUFON-CES eine andere individuelle Vorgehensweise wählt, in dem sie nur die vermeintlich unidentifizierbaren Fälle in ihre Statistik aufnimmt, dann darf das kein Grund sein, andere in ihrer Vorgehensweise zu kritisieren.

Wie bereits Eingangs erwähnt, meint von Ludwiger aus der Faktenlage schließen zu müssen, dass die momentane Anwesenheit außerirdischer Intelligenzen als gesichert anzusehen ist: »Die Fülle der unterschiedlichen Objektformen und die Verschiedenheiten der Insassen lassen nur den einen Schluss zu: dass die Objekte aus ganz verschiedenen Orten, Zeiten und Kulturkreisen kommen. Es gibt kein einheitliches Verhalten der Objekte und deren Insassen uns Menschen gegenüber. « Daraus folgert er, dass es im Universum offensichtlich von intelligenten Lebewesen nur so wimmelt »und die meisten Vertreter der verschiedenen ‚Rassen’« nur mal so auf einen kurzem Besuch die Erde anfliegen, um dann »zu interessanteren Plätzen« zu reisen (S. 80). Dann wird unsere Erde wohl in einem galaktischen Reiseführer als Ausflugsziel verzeichnet sein…

Unverständlich für mich wird es dann zum Schluss des Kapitels (S. 94). Von Ludwiger fordert eine Untersuchung der Fakten, erwartet aber von ihr, dass sie bereits »von der Existenz des Phänomens auszugehen hat« und die, jetzt wird es für mich echt problematisch, »nicht immer und immer wieder daran zweifelt, ob die Zeugen nicht doch einem Irrtum erlegen sind.« Damit verabschiedet sich von Ludwiger m. E. gänzlich von einer sachgerechten wissenschaftlichen Vorgehensweise und einer kritischen Würdigung der Beweislage.

Gut gefallen hat mir dagegen in weiten Teilen das Kapitel 2, in dem es um »die wissenschaftliche Arbeitsweise und Anomalien der Wissenschaft« geht. Hier begründet von Ludwiger durchaus nachvollziehbar, wie der Wissenschaftsbetrieb funktioniert und warum sich die »Wissenschaft« so gut wie nicht mit dem UFOPhänomen beschäftigt und auch nicht beschäftigen kann. Aber m. E. gibt es durchaus Ansätze wissenschaftlicher Forschung, insbesondere im Bereich der Parapsychologie, die allerdings seiner Meinung nach von den Mainstreamwissenschaftlern nicht wahrgenommen bzw. ignoriert werden. So wie ich das sehe, sind diese im Bereich der UFO-Forschung jedoch wirklich dünn gesät und meinem Laienverständnis nach gehört auf jeden Fall nicht dazu, dass man nicht ausreichend untersuchte UFO-Vorfälle in Fallkataloge aufnimmt und dann daraus irgendwelche Schlüsse zieht. Auch darf man nicht a priori davon ausgehen, dass Wissenschaftler aufgrund ihrer akademischen Abschlüsse automatisch befähigt sind, UFO-Phänomene zu untersuchen oder deren Arbeiten widerspruchslos der Weisheit letzter Schluss sein müssen.

Ansonsten kann ich jedoch von Ludwigers Argumentation zustimmen und auch verstehen, warum die meisten Menschen wohl ein falsches Bild vom Wissenschaftsbetrieb, von Wissenschaftlern und deren Verhältnis zur »Wahrheit« haben. Von Ludwigers wissenschaftstheoretische Überlegungen werden noch Bestandteil weiterer Beiträge meiner Kollegen sein, weshalb ich hier nicht weiter darauf eingehen möchte.

Auf Eines sei mir jedoch noch erlaubt hinzuweisen: Von Ludwiger schreibt, dass es viele »Versuche von Mainstream-Wissenschaftlern« gibt, »anomale Phänomene auf normale Phänomene zu reduzieren, was allerdings – bis auf seltene Ausnahmen – nicht gelingen kann, wenn man die Details der Zeugenberichte wirklich berücksichtigt.« (S. 208) Auf UFO-Sichtungen bezogen, behaupte ich genau das Gegenteil. Weil sie bzw. wir Laienforscher die Details der Zeugenberichte unter Berücksichtigung wahrnehmungspsychologischer Aspekte wirklich eingehend betrachten, können wir – bis auf seltene Ausnahmen – ungeklärte UFO-Sichtungen mit hohen Wahrscheinlichkeiten auf herkömmliche Erklärungen reduzieren.

Im Folgenden beschäftigt sich von Ludwiger mit dem Entführungsphänomen. Er versucht hier den Argumenten der so genannten »Entlarver und skeptischen Schreiber« den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem er ihnen vorwirft, sie würden generell den Fehler begehen, Fakten falsch darzustellen (S. 230). Das könnte man nämlich m. E. ebenso den Befürwortern vorhalten, die sich aus dem kunterbunten Korb der Entführungsfälle nur die herauspicken, die ihre Hypothesen bestätigen. Nach von Ludwiger würden auch »skeptische Journalisten« weder mit den Entführten selbst sprechen noch bei Hypnoseregressionen anwesend sein (S. 216). Dabei eröffnet sich mir nicht der tiefere Sinn, der hinter diesem Vorwurf steht. Schließlich zweifelt man ja nicht die über eine Hypnoseregression erhaltenen Aussagen der Betroffenen an und ist sich auch der emotionalen Aufgewühltheit und Erregung, die die Betroffenen dabei erfahren können, durchaus bewusst. Nur muss es doch »skeptischen Journalisten« erlaubt sein, angesichts der Ungeklärtheit des Entführungsphänomens kritische Fragen zu stellen und kulturelle, folkloristische und psychologische Aspekte zu diskutieren. Da kann man doch nicht einfach mit einem Handschlag alles damit abtun und sagen, man sei nicht richtig informiert oder würde die Fakten falsch darstellen.

Im nächsten Kapitel schildert von Ludwiger u. a. die Ereignisse zwischen 1994 und 1996 auf einer Farm im Nordwesten Utahs, USA. Hier hat ein Team des vom amerikanischen Milliardär Bob Bigelow finanzierten »National Institute for Discovery Science« (NIDS) ungewöhnliche Ereignisse, wie UFO- und paranormale Phänomene, u. ä. dokumentiert. Das Ergebnis der mehrjährigen Studie war allerdings trotz des hochkarätigen Personaleinsatzes und technischen Hightech-Geräts eher enttäuschend. Selbst spirituelle Medien hatte man eingesetzt, um »Aufschlüsse über das Unsichtbare auf der Ranch zu gewinnen«. Man kam letztendlich zu keinem Schluss, weil man zu den rund 100 ihrer Meinung nach gut dokumentierten Fällen keine Erklärungen liefern konnten und diese auch nicht reproduzierbar wären, somit also als unabhängige Einzelfälle zu betrachten wären. Statt sich jetzt mal zu überlegen, inwieweit Erwartungshaltungen, Gruppendynamiken, Fehlinterpretationen und den Beteiligten unbekannte Erklärungsmöglichkeiten dazu geführt haben könnten, dass keine Erklärungen gefunden werden konnten, spekulierte man lieber über eine »unsichtbare Intelligenz«, die bei den Beteiligten »emotionale Reaktionen provozieren wollte« (S.263). Es hätte sicherlich der Studie nicht geschadet, wenn Bigelow auch ein paar bekannte »Skeptiker« eingeladen hätte. Denn dann hätten sicherlich eine Menge Fälle einen nicht so hohen Stellenwert, wie ihn die NIDS-Forscher den Fällen zubilligen. Mich haben die von von Ludwiger geschilderten Fallbeispiele, die mich manchmal schmunzeln ließen, jedenfalls nicht dahingehend überzeugen können, dass dahinter eine wie auch immer geartete Intelligenz steht.

Aus der durch das Buch gehenden Argumentation von Ludwigers wird deutlich, dass er hinter all diesen UFO- und paranormalen Phänomenen, Tierverstümmelungen usw. eine »unsichtbare Intelligenz« sieht, deren Aktivitäten »so etwas wie eine Lernkurve für die Menschen« bilden, damit wir uns nach und nach langsam daran gewöhnen, dass es neben der »sichtbaren vertrauten Welt« auch eine »unsichtbare« gibt, aus der möglicherweise, so von Ludwiger, auch die UFO-Insassen stammen.

Anschließend erhalten wir einen Einblick in theoretische Modelle. So geht es u. a. um die Möglichkeiten, wie interstellare Entfernungen mittels Raumschiffen zu überwindet sind. Dabei spricht von Ludwiger künftige Antriebsmöglichkeiten, wie z. B. den Antimaterie-Antrieb an. Im Folgenden zeigt er, wie die erweiterte Feldtheorie von Burkhard Heim viele bisher ungewöhnliche ufologische und parapsychologische Effekte erklären kann.

So als Nachschlag zu den NIDS-»Untersuchungen« auf der Utah-Ranch erfahren wir, dass man zu dem Ergebnis gekommen sei, dass UFOs von Orten, ich übersetze das jetzt mal frei, mit spiritueller Energie angezogen werden. »UFO-Hot-Spots«, so von Ludwiger, »korrelieren mit Plätzen, an denen vor Urzeiten Götter angerufen und Geister imaginiert wurden. Die Magier sind längst vergangen. Aber die geistigen Strukturen scheinen noch an die betreffenden Orte gebunden zu sein. Daher tauchen die UFO-Insassen dort auf und müssen realisieren, dass dort heute leider keine Menschen mehr leben, die noch darüber Bescheid wissen, dass es neben unserer sichtbaren Welt noch eine andere, unsichtbare gibt, in der sich die UFO-Insassen ebenso zu Hause fühlen wie in der Welt, die wir mit unseren Sinnesorganen erleben.« Die »menschliche Blindheit« sei wohl der Grund dafür, »dass UFO-Insassen keinen geistigen Kontakt zu Menschen aufbauen wollen, …«

Im anschließenden 90-seitigen Anhang führt von Ludwiger 166 Fallbeispiele an, die seiner Ansicht nach, seine Argumentation stützen. Interessant, dass es sich bei dem einzigen deutschen Fall ausgerechnet um einen der GEP handelt. Um die GEP aber ja nicht zu erwähnen, zitiert er diesen Fall statt aus der Originalquelle wider besseren Wissens lieber aus einer »Fremdveröffentlichung«. Leider sind die Fallbeispiele mehr anekdotenhaft als verlässlich und in ihrer Glaubhaftigkeit nicht beurteilt.

Ein Fazit zu finden, fällt mir wirklich schwer. Ich schwanke von »teilweise interessant« bis zu »geht gar nicht«. Auf jeden Fall wird meiner Meinung nach immer deutlicher, dass sich von Ludwiger von einer strengen wissenschaftlichen Untersuchung des UFO-Phänomens abwendet. Er scheint sich zwar noch an deren Methoden zu erinnern, führt diese jedoch nicht bis zur letzten Konsequenz durch. Vielleicht sollte sich von Ludwiger doch eher an uns Laienforschern orientieren, deren reduktionistische Arbeit zwar nicht diesen hohen wissenschaftlichen Anspruch hat, diesen aber offensichtlich eher erfüllt als er selbst. Aber wer die schon fast dilettantischen NIDS-Untersuchungen auf der Utah-Ranch ernsthaft in seiner »als-der-Weisheit-letzter-Schluss-Argumentation« verwendet, dem ist vermutlich eh nicht mehr zu helfen. So glaube ich auch, dass Illobrand von Ludwiger mit diesem Buch der seriösen Erforschung des UFO-Phänomens und ihrer Anerkennung in der wissenschaftlichen Community eher einen Bärendienst erwiesen hat. Vermutlich wird das in der Szene der UFO-Interessierten leider ganz anders wahrgenommen und das Buch zum Standardwerk erklärt, etwas, was es m. E. eigentlich nicht verdient hat.
Hans-Werner Peiniger

Rezension Zwei

»UFOs – ein Missverständnis« war der Arbeitstitel von Illobrand von Ludwigers neuem Buch, ein Titel, der auch in die erschienene Fassung Eingang fand, in Form der Überschrift der Einleitung. Das »Missverständnis« bezieht sich auf eine von UFO-Interessierten oft geäußerte Forderung, dass wissenschaftliche Institutionen sich objektzentriert mit der UFO-Thematik beschäftigen, also im Sinne von Fallermittlungen, Hypothesengenerierung etc. das UFO-Phänomen klären sollen. Warum das nach Meinung des Autors nicht ohne Weiteres geschehen kann, soll die »wissenschaftstheoretische Dokumentation« (Klappentext) näher beleuchten. Leider nehmen gerade diese Erläuterungen in Form von Kapitel Zwei einen angesichts des mit ihnen verbundenen Anspruchs eher geringen Raum in einem ansonsten mit Einzelthemen überfrachteten Buch ein. »UFOs – die unerwünschte Wahrheit« widmet sich zunächst vier umfangreichen Hauptthemen: Dem Stand der Diskussionen zum UFO-Phänomen (vgl. Rezension von Hans-Werner Peiniger), Beispiele für UFO- und weitere ungewöhnliche Erfahrungen (vgl. Rezension von Natale Guido Cincinnati), den hier im Fokus stehenden wissenschaftsbezogenen Betrachtungen und schließlich Überlegungen zu Raumschiffantrieben, extraterrestrischem Leben und der Heimschen Theorie, einem Anteil ohne Zusammenhang zum UFO-Phänomen, weswegen er in den Teilrezensionen nur am Rande vorkommt.

Der Umgang mit dem UFO-Phänomen ist das erste große Thema des Buchs. Entgegen diesem prinzipiell sachlichen Anliegen ist das Kapitel zum überwiegenden Teil eine Form von Rundumschlag gegen alle Personengruppen, die die proklamierte Haltung des Autors nicht teilen bzw. nicht ebenfalls proklamieren. Eingeschlossen sind staatliche und militärische Stellen, wissenschaftliche Institutionen, Massenmedien und auch die sogenannten »Skeptiker«. Die gesamte Gesellschaft, so von Ludwiger, unterdrücke anomale Fakten. Wenn man von den Erfahrungen und Schilderungen ausgeht, die im Buch genannt werden, ist allerdings zweifelhaft, ob hier ohne Weiteres von »Fakten« gesprochen werden kann – eine zentrale begriffliche Unschärfe im Buch, wie sich zeigen wird.

Wiederholt gibt von Ludwiger hier Polemik gegenüber Sachargumenten den Vorzug; so schildert er die gesamte Geschichte des Umgangs mit dem Phänomen in den USA als regelrechten Kleinkrieg zwischen bestimmten Protagonisten pro und kontra ungelöstes Phänomen, nicht aber als von Sachargumenten getriebene Diskussion (S. 176–189). Er benennt sogar direkt die Schuldigen daran, »dass die Wissenschaftler in aller Welt heute noch das UFO-Phänomen als reine Fiktion ansehen« (S. 180): Die dem UFOPhänomen gegenüber kritisch eingestellten Wissenschaftler Donald Menzel, Howard Percy Robertson, Urner Liddle und Edward U. Condon.

Gegenüber heutigen zum UFO-Phänomen kritisch eingestellten Organisationen werden ebenfalls ad-hominem-Argumente bevorzugt (S. 169). Auch hier fehlt ein Eingehen auf geäußerte Sachargumente praktisch völlig, es bleiben reine personenbezogene Verurteilungen, bis hin zu regelrechten Diffamierungen auf Basis des jeweiligen Bildungsstands (S. 171 f.). Ein Beispiel für die Merkmale der »Skeptiker«: »Die wissenschaftliche Literatur (JSE [Journal of Scientific Exploration, eine englischsprachige anomalistische Zeitschrift, die wissenschaftlichen Standards genügt; d. Rez.]) ist diesen Leuten natürlich nicht bekannt.« (S. 172)

Das wirft die Frage auf, wie es dann dazu kommt, dass kritische Argumente auch und insbesondere auf diese Literatur eingehen? Dem Rezensenten ist keine wissenschaftlichen Standards entsprechende Quelle zum UFO-Thema bekannt, die für ein noch unbekanntes Phänomen spricht, zu der aber keine gegenteiligen Argumente vorgebracht wurden.

Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Darstellungen dieses ersten Parts fällt angesichts dieses Stils schwer.

Neben dem Umgang mit dem Thema werden auch Argumente für ein ungelöstes Phänomen genannt. Dabei nimmt von Ludwiger wiederholt direkte Schlüsse von »Daten« auf vermeintliche Objekte vor (S. 46, 49). Kritische Beurteilungen von Wiedergaben erinnerter Wahrnehmungen oder von Interpretationen von Messungen erfolgen nicht, Erkenntnisse aus der Wahrnehmungspsychologie werden kein einziges Mal reflektiert. Im Gegenteil bestätigen heftige Emotionen für von Ludwiger unmittelbar die intersubjektive Realität eines als Auslöser beschriebenen Ereignisses (S. 46). Hypnose wird als Mittel bezeichnet, »um eine Gedächtnisblockade aufzuheben« (S. 213) – der fachliche Forschungsstand ist ein völlig anderer (Revenstorf, 2006). Eine Argumentation auf diesem humanwissenschaftlichen Erkenntnisstand ist schwer geltend zu machen.

Ein weiterer Punkt ist die so genannte »kumulative Beweisführung« bei anekdotischen Daten (S. 30, 31) die ihren Höhepunkt im »100-Fälle-Angebot« (die Nennung von 100 oder mehr Sichtungsfällen mit »glaubwürdigen Zeugen« als Argument für ein unbekanntes intelligentes Phänomen, S. 78) findet. Warum diese Kumulation einer fachlich rigiden Einzelfallbetrachtung vorzuziehen ist, wird nicht klar.

Die hochspekulativen Auffassungen des Autors werden dabei immer wieder in seine Darlegungen mit eingeflochten (S. 43), wiederholt »Objekte« und »Insassen« postuliert (S. 60), UFOs und »in ihnen vorhandene Intelligenz« (S. 137), die »unbekannte Intelligenz spielt nicht mit« (S. 169), »die Erde wird von einer fremden Intelligenz besucht« (S. 210) und »die UFO-Insassen scheinen weder gut noch böse zu sein, völlig emotionslos und ohne erkennbare Ethik.« (S. 218)

Gleichzeitig wird aus den Fallbeschreibungen die Heterogenität der Fälle so genannter UFOs i. e. S. und die Vermengung verschiedenster menschlicher Interpretationen deutlich: »intelligente« und »spirituelle« Objekte, »Wesen«, »Bigfoots«, »Entführungen«, »Abstürze« (S. 32). Diese Deutungen aus den Beschreibungen der Erfahrenden werden aber als »Fakten« herangezogen, »Fakten«, die dafür sprechen, »dass UFOs zugleich sowohl aus Zukunft und aus Parallelräumen als auch aus fremden Stellarsystemen zu uns kommen« (S. 73), Objekte kommen »aus verschiedenen Orten, Zeiten und Kulturkreisen« (S. 80). Wissenschaftliche Beweise für die objektive Realität dieser Deutungen liegen laut dem Autor nicht vor (S. 93, 94), was ihn jedoch nicht dazu führt, vom Faktenbegriff abzurücken, im Gegenteil: Unabhängig von der Kompatibilität geäußerter Deutungen bestimmter UFO- und grenzwissenschaftlicher Fälle zum allgemeinen Stand der Erkenntnis und zueinander (vgl. die Hinweise zu Drogenhalluzinationen als Einstieg in eine objektiv reale Anderswelt (S. 300 f.), Wünschelrutengängern (S. 337, 339) und die anekdotischen Berichte über UFO- und praktisch alle grenzwissenschaftlichen Phänomene an sog. Hot Spots (Utah-Ranch) in Abschnitt 3.2) ist es für von Ludwiger unnötig und auf Grund der Fülle im Buch auch nicht zu leisten, sich »mit der berechtigten Frage nach dem Nachweis und der Begründung im einzelnen aufzuhalten« (S. 288)

Für von Ludwiger besteht das UFO-Phänomen aus Erscheinungen, »deren Kausalkette nicht durch einfach zu findende Glieder zu schließen sind« (S. 133), ohne dass die Tatsache im Buch Erwähnung findet, dass sich für die Gesamtheit der gemeldeten UFO-Sichtungen in mehr als 95% der Fälle die »Kausalketten« sehr wohl gefunden werden! Die im Buch vorgenommenen »Schlüsse« (S. 94), welche auf die oben erläuterten Argumente rekurrieren und von der Realität unidentifizierter physikalischer Flugkörper bis hin zu einem »von Leben wimmelndem« Kosmos, dessen Bewohner uns besuchen, zahlreiche spekulative Gedanken postulieren, können nur als Interpretationen auf Basis unzureichender Analysemethoden und eines problematischen Wissenschaftsverständnisses bezeichnet werden.

Um ebenjenes geht es in den Betrachtungen im zweiten Kapitel des Buches, den erkenntnis- und wissenschaftsbezogenen Überlegungen. Es beginnt mit einem Abriss zu Grundlagen der Erkenntnisgewinnung, zu deren Voraussetzungen Selbstreflexion sowie Wahrnehmung, Bedeutung und Erkennen selbst gehören. Die Theoriebeladenheit der Suche nach Erkenntnis, die nicht ohne eine menschliche Grundhaltung auskommen kann, wird erläutert, bis hin zur Frage, ob es letztlich auf Grund der gravierenden Unterschiede subjektiver und objektiver Realitäten nicht mehrere Wirklichkeiten gibt (S. 192 f.). Im Folgenden generiert von Ludwiger jedoch Widersprüche zu dieser These, wenn er »wahre Fakten« in der Wirklichkeit aufzählt (S. 197 f.) oder die Wissenschaft als »verabsolutierte Wirklichkeit« bezeichnet (S. 204).

Weiter geht es mit einem wiederum knappen Abriss der Wissenschaftsgeschichte. Die Beschränkung praktisch der gesamten Ausführungen von Ludwigers auf das naturwissenschaftliche Gebiet zeigt seine Aussage, dass »subjektive Erlebnisse und gar Wechselwirkungen zwischen Geist und Materie […] nicht Gegenstand wissenschaftlicher Forschung« seien (S. 111).

Im Folgenden nimmt der Autor einen stark wissenschaftskritischen Standpunkt ein. Er greift dabei auf Belege wie Sachsse, 1976 (S. 139) zurück, deren Argumentation ebenfalls stark polemisch erscheint. Trotz seiner naturwissenschaftlichen Grundhaltung ist hier bei von Ludwiger der Ausschluss des Nichtmateriellen in wissenschaftlichen Untersuchungen durchgängig negativ konnotiert (S. 113 f.), es sei geradezu »verbannt« worden (S. 113). Die Gründe für seine Kritik an der Säkularisierung der Wissenschaft werden jedoch nicht deutlich. Stattdessen geht er auf kategoriales Denken (S. 154 f.), Szientismus und Dogmatismus (S. 140) und Veränderungsresistenz (S. 117) in der Wissenschaft ein, erläutert negative Seiten der Institutionalisierung (S. 117) und übt Kritik an der Spezialisierung der Wissenschaften (S. 158). Dem gegenüberstehende Vorteile, etwa die Hürden für neue Theorien, die dafür sorgen, dass sie weit genug entwickelt und zu falsifizieren versucht werden, bevor sie Bedeutung erlangen, die Anwendungsorientierung der Wissenschaft, der technologische Fortschritt, die Teamarbeit in Institutionen etc. finden keine Erwähnung. Von Ludwiger wünscht sich eine andere Form der Wissenschaft, denn die jetzige »befriedigt Interessen der Öffentlichkeit nicht mehr« (S. 117) – was bis jetzt auch keineswegs ihre Hauptaufgabe ist. Für ihn ist die grundsätzliche wissenschaftliche Skepsis problematisch, da er die skeptische Haltung kennzeichnet als Vorverurteilung eines Themas, zu dem die Fakten niemals ausreichend sein können (S. 159). Die Problematik fehlender Konventionen für »Fakten« bei nichtwissenschaftlichen Themen, z.B. in der UFO-Forschung, findet, da gerade dieser Kernbegriff vom Autor beliebig verwendet wird, keine Beachtung. Stattdessen wird die Erläuterung der vermeintlich ungerechten Skepsis genutzt, um zu implizieren: Wer meine These ablehnt, ist ein Skeptizist! So lautet der Name des folgenden Kapitels denn auch »2.10: Pseudowissenschaftliche Urteile uninformierter Wissenschaftler über UFO-Phänomene«. Von der Wissenschaft, die für ihn eine Kunst ist, da sie Lernen und Fantasie erfordert (S. 119) – scheinbar ohne dass die Methodik der Erkenntnisgewinnung im Vordergrund steht –, erwartet von Ludwiger einen »Vertrauensvorschuss« (S. 164). Das freilich wirft die (unbeantwortete) Frage auf, warum dafür an dieser Stelle eine Notwendigkeit besteht.

Es folgen erneut knappe Darlegungen zur modernen Wissenschaftstheorie selbst. Einige genannte Merkmale der Wissenschaft sind allerdings verwirrend: So ignorieren laut Thomas Kuhn Wissenschaftler Phänomene, die sich außerhalb des herrschenden Paradigmas befinden (S. 54). Erstens hat Kuhn sich dediziert mit wissenschaftlichen Revolutionen beschäftigt, bei denen nun genau dieses Verhalten außer Kraft gesetzt wird, was dem Zitat eine gewisse Ironie beigibt, zweitens ist die moderne Wissenschaftstheorie ein wenig differenzierter geworden – bereits bei Lakatos, 1974, und dem harten Kern bzw. Gürtel seiner Forschungsprogramme gelten teilweise andere Bedingungen. Weiterhin strebe nach Martin Heidegger die Wissenschaft prinzipiell nach Gewissheit (S. 130). Von Ludwiger aber übersieht, dass Heidegger das Verständnis herkömmlicher Begriffe oft durch eigene Definitionen ersetzt; der Unterschied von wissenschaftlicher Gewissheit, dem Streben nach intersubjektiv gültiger Erkenntnis, vom rein subjektiver Gewissheit, also persönlicher Überzeugung, wird dadurch an dieser Stelle verwischt.

Auch die komplexe Debatte um den Begriff der Pseudowissenschaft (vgl. hierzu z. B. Rupnow et al., 2008) verkürzt von Ludwiger auf kaum eine Seite (S. 162).

Insbesondere der Umgang mit Anomalien interessiert von Ludwiger. Anomalien aber sind nicht unwissenschaftlich, wie er meint (S. 122), sondern die Aufgabe, die vermeintliche Anomalien stellen, ist zu prüfen, ob es sich tatsächlich um solche handelt! Der Autor trennt im Folgenden so genannte »schwache« von »starken« und »extrem starken« Anomalien. Während für schwache Anomalien (z.B . Kugelblitze) ein theoretisches Verständnis leicht zu erlangen sei, sei genau das für starke und extrem starke nicht der Fall. »Starke Anomalien«, so von Ludwiger, »variieren stark in ihrer Glaubwürdigkeit«, aber es lassen sich »immer wieder Beweise für ihre Existenz« finden. Hier zeigt sich recht deutlich, dass der Stand der Prüfung das eigentliche Unterscheidungskriterium der Anomalien ist und das anekdotische Material »starker Anomalien« für die Wissenschaft ein Prüfproblem darstellt. »Extrem starke Anomalien« sind nach Meinung des Autors »Wunder« wie zum Beispiel Spontanheilung (S. 137). Wunder aber sind überhaupt keine wissenschaftlichen Anomalien, sondern entziehen sich per definitionem der wissenschaftlichen Betrachtung.

Nach von Ludwiger werden starke und extrem starke Anomalien »von der Wissenschaft daher überhaupt nicht behandelt« (S. 137). Für sie sei das Aufrechterhalten des derzeitigen Paradigmas wichtiger als die Berücksichtigung unpassender Fakten (S. 138). Leider zieht der Autor auch hier nicht in Betracht, dass in der Wissenschaft über einem gänzlich anderen Faktenbegriff operiert wird als mit den in hohem Maße ungesicherten »Tabu-Fakten« (S. 180) anekdotischer Natur. UFO-Sichtungen, außersinnliche Wahrnehmung, Psychokinese und andere grenzwissenschaftliche Phänomene, die angeführt werden, sind keine »außerwissenschaftliche[n] Fakten«. Es besteht eine grundlegende Unsicherheit bei der Beurteilung dieser Phänomene, so dass es einerseits nicht vollständig gelingt, sie auf bekannte Mechanismen zu reduzieren, andererseits aber auch die vollständige Aufgabe vorherrschender Paradigma durch derartige Erfahrungen bis jetzt nicht gerechtfertigt ist. Die Natur der »Fakten«, um die es hier geht, verhindert eine zügige Beurteilung dieser Erscheinungen – ein Zustand der Unsicherheit, den von Ludwiger bei der Erläuterung von Anomalien als Herausforderung für die Wissenschaft nicht hinreichend darstellt.

Auch hier sind viele Aussagen des Autors stark verallgemeinernd, zum Beispiel: »So materialistisch und völlig verstanden, wie die Wissenschaft behauptet, ist die Welt nicht strukturiert« (S. 191). Durch das Buch erweckt er den Eindruck, kein wissenschaftliches Institut beschäftige sich heutzutage mit UFOs, Parapsychologie etc. – trotz der von ihm an anderer Stelle proklamierten, nicht zur Kenntnis genommenen wissenschaftlichen Literatur zu derartigen Themen. Die bei diesen Themen unausweichlich anzutreffenden ungelösten Fragen und negative Resultate nehmen in den Darstellungen keinen Raum ein. Ironischerweise ist die fehlende Würdigung negativer Ergebnisse (über 95 % IFOs in UFO-Meldungen weltweit zählen dazu!) ein Problem, das von Ludwiger aus der Wissenschaft übernimmt, wo Forschungsfragen, die zu keiner verwertbaren Lösung führen, in Fachzeitschriften weit weniger anzutreffen sind als solche mit wichtigen positiven Resultaten.

Illobrand von Ludwigers Aussage zum Umgang mit »starken« Anomalien, ist, dass die komplette Wissenschaft die Auseinandersetzung mit ihnen verweigert, weil es »nicht sein darf«. Letztlich ist das ein Rekurrieren auf ein in grenzwissenschaftlichen Disputen übliches Argument, dasjenige der vorurteilsbasierten Ignoranz des Gegenübers. Aus Sicht des Rezensenten kann der Autor keineswegs genügend deutlich machen, dass dieses Argument hier gerechtfertigt ist, und zwar insbesondere deshalb nicht, weil er es versäumt, sich mit den konkreten kritischen Argumenten von Wissenschaftlern und anderen zum UFO-Phänomen Sachkundigen näher auseinanderzusetzen.

Stattdessen gibt von Ludwiger auch hier der Polemik den Vorzug gegenüber »mechanistischmaterialistisch orientierte[n] Wissenschaftler[n]« (S. 160) sowie den »Methoden der pathologischen Skeptiker« (S. 163 f.), der »politische[n] Skeptiker und Materialisten« (S. 173) mit ihren »Pseudoerklärungen« (S. 176), »Behauptungen, wie sie nur Unwissende und völlig ungebildete Laien aussprechen« (S. 181), die endlich auszuräumen sind, »damit die Wissenschaft nicht in den Verdacht gerät, Desinformation und Volksverdummung zu betreiben« (S. 205).

Hinzu kommen die eingeflochtenen Erläuterungen diversen Einzelstandpunkte des Autoren zuungunsten vertiefender Darstellungen der Problematik des UFO-Phänomens und der Auseinandersetzung mit der Wissenschaft. Er äußert Kritik am Urknall (S. 141 f.), und geht auf den Umgang mit dem Phänomen des Bewusstseins in der Wissenschaft ein (S. 160 f.), womit wiederum eine bis heute lebhaft geführte Debatte einseitig und verknappt referiert wird (vgl. z.B. Geyer, 2004, Pauen und Roth, 2001, Hermann et al., 2006, Sturma, 2006 und Könneker, 2006). Über Aussagen über die Fortexistenz des Bewusstseins nach dem Tode (S. 196) führt er zum Radikalkonstruktivismus und den Arbeiten Burkhard Heims (S. 200–202). Die persönlichen Überzeugungen und Vorlieben des Autors kommen hier stärker zur Geltung als eine argumentative Unterfütterung der Grundthesen des Buches.

Entsprechend problematisch fällt das Fazit von Ludwigers insbesondere zu seinen Betrachtungen zur Wissenschaft aus: Starke Anomalien seien demnach immer zuerst außerwissenschaftlich zu untersuchen (S. 156), woraus sich die Rechtfertigung für die Arbeitsweise der MUFON-CES ergibt. Die Wissenschaft hat während dieser Phase zum Thema zu schweigen und Daten zu sammeln (S. 206). Das UFO-Phänomen in die wissenschaftliche Forschung einzubringen, sei »zwecklos« (S. 208). Dennoch seien UFOs von einem philosophischen Standpunkt aus als real anzuerkennen, da der gegenwärtige Wissensstand zum Thema zukünftig ohnehin überholt sei (S. 234). An diesem Punkt hat von Ludwiger endgültig einen erkenntnistheoretischen Relativismus erreicht, mit dem erstens jegliche unbelegte Überzeugung zu rechtfertigen ist, der zweitens die Praxis der Wissenschaft prinzipiell als fragwürdig erscheinen lässt und der drittens suggeriert, zukünftige Wissensstände seien vollständig unabhängig von früheren.

Von Ludwigers Argumentation ist in weiten Teilen mehr destruktiv denn konstruktiv: Er zeigt Probleme, Unmöglichkeiten, Differenzen auf, ohne Auswege zu suchen, Vorschläge zu machen, Überlegungen anzustellen, was sich in der Wissenschaft aus seiner Sicht ändern müsste, um bestimmte Anomalien besser untersuchen zu können. Er weist aber darauf hin, dass die Wissenschaft nicht ständig »Millionen ungenügend überprüfter Behauptungen« bewältigen kann (S. 144). Er geht knapp auf die Problematik der Spontanphänomene ein (S. 157 f.) und nennt Probleme des anekdotischen Datenmaterials (S. 167). Er macht den interdisziplinären Charakter mancher Anomalien deutlich (S. 148 f.) und sogar das Fehlen von Hypothesen, Methoden und »diplomierten Wissenschaftlern« (S. 168). Zu diesen jeweils knapp ausgeführten Punkten hätte der Rezensent sich anknüpfende Überlegungen gewünscht, die den Inhalt des Buches bereichert und eine subjektiv gefärbte und angereicherte Darlegung bereits bekannter Wissensstände verhindert hätten.

Ein aktiveres Lektorat für das Buch wäre ebenfalls wünschenswert gewesen, da einige grobe Fehler Verständnis- und Recherchemöglichkeiten einschränken; von im Literaturverzeichnis fehlenden Quellen (Wunder, 2007 von S. 187 und Brand, 1979 von S. 333) über Tippfehler wie »exopolitig.org” (S. 47) oder »Scientist« (Szientist, S. 152) bis hin zur geschilderten Beobachtung eines »Tschubaker« (gemeint ist der Star-Wars-Charakter Chewbacca) auf S. 80.

Die inhaltliche Argumentation Illobrand von Ludwigers im vorliegenden Buch hat aus Sicht des Rezensenten drei schwerwiegende Probleme:

Erstens ist sie in den meisten Fällen stark verallgemeinernd, da das Themenspektrum der Veröffentlichung viel zu umfangreich wurde. Argumentationen zu einzelnen Gebieten leiden stark hierunter, da sie zwangsweise verkürzt werden mussten.

Zweitens ist der Umgang mit Argumenten, die den Überzeugungen des Autors entgegenstehen bzw. mit Andersdenkenden geprägt durch Simplifikation und Polemik, in den seltensten Fällen durch Sachargumente.

Drittens erfolgt die Darstellung zahlreicher Probleme bei der Erforschung des UFO-Phänomens ohne konstruktive Vorschläge, wie diese in Zukunft angegangen werden sollten.

Das Buch erhält somit den Charakter einer aggressiven, spekulativ überhöhten Darstellung eines aus Sicht des Autors spannenden, aber ungelösten, und womöglich durch die behindernden Grundhaltungen verschiedener gesellschaftlicher Entitäten unlösbaren Phänomens. Eines Phänomens, zu dem sich William Hartmann, einst wissenschaftlicher Mitarbeiter am Condon-Projekt, äußerte mit: »…the mere listing of unanswered puzzles is not equivalent to providing unanswerable arguments. Is it conceivable that all of the UFO reports can be due to mistakes and hoaxes? I think that it is conceivable, and not at all a rash suggestion. We know the ›signal-to-noise ratio‹ in UFO studies is low, and there may be no signal at all.” (Sagan und Page, 1972, S. 14) Dass der einzige Ausweg aus diesem Kernproblem des UFO-Themas, der unterschiedlichen Auffassung von »Fakten«, nämlich nüchterne, methodisch rigide Untersuchungen und ein sachlich-argumentatives Auftreten frei von Spekulationen und Herabsetzungen geradezu das eklatante Gegenteil zu den Ausführungen von Ludwigers bildet, schmälert den Wert seines Buchs, das sich zunächst mit interessanten Themen zu beschäftigen verspricht, nach näherem Augenschein in ganz erheblichem Maße.
Danny Ammon

Rezension Drei

Der dritte Teil von Illobrand von Ludwigers Buch »UFOs – die unerwünschte Wahrheit« trägt den Titel »Die andere Wirklichkeit der fremden Besucher« und stellt mit 100 Seiten (S. 211–310) den zweitstärksten Teil des Buches dar. Von Ludwiger widmet sich hier ausschließlich dem UFO-Phänomen mit seinen zahlreichen Randphänomenen und beweist damit – mehr noch als in vielen seiner vorangegangenen Arbeiten – einen weiten Blickwinkel auf das Phänomen.

Der Teil beginnt mit dem auch unter UFO-Forschern heiß diskutierten Thema der Abduktionen und medizinischen Untersuchungen an Bord von UFOs (211–238). In Anlehnung an den vorangegangenen zweiten Teil des Buches spricht von Ludwiger dabei auch mehrfach die Gründe an, welche seiner Ansicht nach zum Ausblenden des Abduktionsphänomens und verwandter Phänomene durch die etablierten Wissenschaften führen (z. B. S. 211–213). Auch wenn man von Ludwiger in dieser Argumentation großenteils folgen mag, ist es doch als sehr zweifelhaft anzusehen, dass Naturwissenschaftler von der Realität der Abduktionsbehauptungen überzeugt wären, wenn diese von Radaraufzeichnungen bestätigt würden (230).

Auf den Seiten 213 bis 238 folgt eine Skizzierung des Abduktionsphänomens und seiner einzelnen Elemente, sowie der zahlreichen Erklärungsansätze skeptizistischer, kritischer und die Objektivität der Erlebnisse befürwortender UFO-Forscher. Dabei kommt es zu Aussagen und Bewertungen, die teilweise als problematisch oder gar widersprüchlich anzusehen sind. So spricht von Ludwiger mehrfach von echten Abduktionen (z. B. S. 213), welche er anhand multipler Zeugen, instrumenteller Unterstützung, Auto-Interferenz-Effekte etc. zu bestimmen versucht. Diese stellen jedoch bestenfalls von den Berichten der Abduzierten unabhängige Indizien für die objektive Tatsächlichkeit eines (!) Geschehnisses dar. Über die Echtheit des eigentlichen Entführungserlebnisses und dessen berichteten Ablaufs lassen sich damit jedoch kaum Erkenntnisse gewinnen. Auch stellt sich hierbei die Frage, ob Abduktionen ohne begleitende Indizien somit zwangsläufig als unecht einzustufen sind. Nichtsdestotrotz sind die von von Ludwiger angeführten Beispiele, objektiv registrierter Ereignisse während einzelner Entführungen sehr interessant und eine relevante Größe beim Versuch einer Beurteilung des gesamten Phänomens (S. 231–234).

Unter den verschiedenen Erklärungsansätzen zum Abduktionsphänomen spricht von Ludwiger u.a. in ablehnender Haltung die Rolle der Science-Fiction an, welche, wie »einige Skeptiker meinen« (S. 216) als Vorbild für Abduktionserlebnisse angesehen wird. Es überrascht, dass in diesem Zusammenhang z. B. nicht die aufschlussreichen Arbeiten von Bertrand Méheust (1978) und Michel Meurger (1995) genannt werden. Zudem scheint verkannt worden zu sein, dass auch die Elemente der literarischen und filmischen Science-Fiction nicht im luftleeren Raum entstanden sind, sondern ihrerseits auf vielfältige Vorgängermotive zurückgeführt werden können, die z. T. einer älteren Schicht von Erlebniserzählungen entstammen.

Ausführlicher geht von Ludwiger jedoch auf den folkloristischen Ansatz ein und bezeichnet es als eine »primitive Idee« (S. 217), wenn UFOnauten z. B. mit den Feen der Märchen und Sagen verglichen und deren Ähnlichkeiten hervorgehoben werden. Diese harsche Ablehnung erstaunt, wo von Ludwiger doch selbst renommierte UFO-Forscher wie Jacques Vallée oder Hilary Evans anführt, welche diesen Ansatz verfolgten. Es scheint, dass nicht erkannt wurde, dass die bloße Feststellung von Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Phänomenen noch keine Aussage über deren Zustandekommen gestattet. Insofern kann der folkloristische Ansatz nicht als ein explizit skeptizistischer Ansatz angesprochen werden, sondern als ein faszinierender Blick in die historische Dimension des Abduktions- und UFO-Phänomens, welcher sowohl von Skeptizisten als auch von Befürwortern interpretiert werden kann.

Das auch von Ludwiger dem folkloristischen Ansatz nicht völlig abgeneigt ist, zeigt seine positive Erwähnung der Arbeit George P. Hansens, welcher das Verhalten der UFO-Insassen mit jener der mythischen Figur des Tricksters vergleicht, welcher »wie die Dämonen des Mittelalters« mit paranormalen Kräften ausgestattet ist, und wie die UFOnauten »in einer Atmosphäre der Heimlichkeit, der Täuschung und des Ausweichens« wirkt (S. 237).

Auf den Seiten 238 bis 263 beschreibt von Ludwiger umfassend die verwirrenden anomalen Geschehnisse, welche sich in den Jahren 1994 bis ca. 2002 auf der so genannten Gorman-Ranch im Nordwesten Utahs, USA, ereignet haben, sowie deren Untersuchung durch das National Institute of Discovery Science (NIDS), welche von Ludwiger als die »intensivste und rigoroseste Überwachung eines UFO-Hot-Spots« bezeichnet, »die jemals durchgeführt wurde« (256). Zu den berichteten Phänomenen der Gorman-Ranch zählten neben UFOs auch Poltergeistaktivitäten, Rinderverstümmelungen, Kryptidensichtungen sowie weitere, nur schwer zu klassifizierende Erscheinungen. Es ist ein Verdienst von Ludwigers, dass er in seinem Buch auf dieses im deutschen Sprachraum kaum diskutierte Kapitel der UFO-Forschung aufmerksam macht. Trotz der angestrebten streng wissenschaftlichen Forschungen durch NIDS, wird beim Studium des Kapitels jedoch schnell klar, dass es sich hauptsächlich um die Wiedergabe von erzählten Erlebnissen handelt, denen nicht durch technische Ausrüstung und wissenschaftliche Methodik beizukommen war. Dies schmälert die Faszination und Bedeutung der geschilderten Erlebnisse und Ereignisse zwar keineswegs. Deutlich wird jedoch, dass ein großes Aufgebot an Technik nicht ausreicht, um aggressive Lichtkugeln (vgl. S. 250) und glühende Augen in der Nacht (vgl. S. 259) einer wissenschaftlichen Analyse zuzuführen. Darüber hinaus lassen sich die beim Lesen aufkommenden Zweifel an den hohen wissenschaftlichen Standards der NIDS-Forscher (S. 256) nicht ausräumen, wenn von Ludwiger vom Einsatz spiritueller Methoden wie Meditation berichtet, welche die Forscher praktizierten, um die Phänomene zu provozieren (S. 260, 263), oder gar die Überlegung der NIDS-Forscher erwähnt, »dass Indianer-Schamanen oder Praktiker der Schwarzen Magie eine Art Fluch auf diese Gegend gelegt haben« könnten (S. 272–273). »Forschungsergebnisse« dieser Art sind einer Anerkennung der UFO-Forschung freilich nicht zuträglich.

Auf den Seiten 265 bis 275 vergleicht von Ludwiger die Geschehnisse auf der Gorman-Ranch mit ähnlichen Phänomenen an anderen UFOHot-Spots der Erde. Es wird deutlich, dass trotz gewisser Ähnlichkeiten im Grundschema solcher Anomalie-Anhäufungen dennoch zahlreiche Unterschiede im Detail bestehen (vgl. S. 265). Kaum ein Phänomen erscheint in exakt derselben Form und läuft in exakt derselben Art und Weise ab, wie ein anderes. Dieser Umstand stellt für alle Forschungsansätze in der UFO-Forschung eine große Herausforderung dar, auf die es Antworten zu finden gilt. UFO-Hot-Spots müssen daher als ein vielschichtiges Phänomen wahrgenommen werden, welches neben der auch vom Rezensenten angenommenen Tatsächlichkeit der Ereignisse auch von soziokulturellen Faktoren bestimmt wird. Dabei sollten jedoch Fehlgriffe vermieden werden, wie z.B. der Vergleich mysteriöser orange-roter Kugeln in Dulce, New Mexiko, mit scheinbar ebensolchen Kugeln, wie sie »2008 auch sehr häufig in Deutschland gesehen und gefilmt wurden« (S. 272) – zur Zeit des Maximums missinterpretierter Himmelslaternen!

Im anschließenden Kapitel (S. 275–305) widmet sich von Ludwiger den paranormalen Fähigkeiten einzelner Menschen, welche in ihrem Lebenslauf auch ein UFO-Erlebnis zu verzeichnen hatten. Mit dieser Besprechung anekdotenhafter Geschichten um Mentalisten wie Uri Geller oder Ted Owens leistet von Ludwiger dem Anliegen seines Buches jedoch einen mehr als zweifelhaften Dienst. Zwar handelt es sich auch hier ohne Zweifel um interessante Geschehnisse, doch verkomplizieren solche Erweiterungen des UFO-Themas den wissenschaftlichen Zugang zu diesem faszinierenden Phänomen erheblich. Besonders treten aber auch Zweifel hinzu, wenn man die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit dieser Personen stellt. So erwähnt schließlich auch von Ludwiger die »albernen Bühnenmätzchen« Uri Gellers (S. 278) oder das kapriziöse Verhalten Ted Owens, das eine Überprüfung seiner Fähigkeiten durch Leo Sprinkle und Allen Hynek unmöglich machte (S. 283), sowie dessen Inanspruchnahme nicht von ihm vorhergesagter Ereignisse (S. 285). Zudem muss man den kausalen Bezug zwischen paranormaler Fähigkeit und UFO-Erlebnis mehr als spekulativ beurteilen, wenn von Ludwiger von der offensichtlichen(!) Auslösung paranormaler Phänomene in der unmittelbaren Umgebung von UFOs durch ein Feld spricht, welches die Zeugen dann für eine bestimmte Zeit begleite (S. 277–278). Zusammenhänge dieser Art mögen existieren, doch ist das Eis, auf das man sich mit solchen Spekulationen wagt, viel zu dünn, als dass es in der Diskussion hält. Den Abschluss dieses Kapitels bilden dann mehrere UFO-Sichtungsberichte im Zusammenhang mit Bigfoot-ähnlichen Kreaturen, die etwas zusammenhangslos neben weit ausholenden Spekulationen zur fünften und sechsten Dimension sowie zur Wirkung der halluzinogenen Droge DMT stehen. Einen roten Faden zu entdecken fällt hier schwer, wenn die Spekulationen von Ludwigers sogar bis zur technologischen Produktion paranormaler Wirkungen reichen (302-303).

Den Abschluss des dritten Teils bildet ein Kapitel mit Schlussfolgerungen (S. 305–310). Von Ludwiger spricht darin zum einen die Möglichkeit an, dass bestimmte Gebiete der Erde besondere Berührungspunkte zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt sein könnten, welche die UFO-Insassen anlocken (S. 306). Zum anderen stellt er die Überlegung an, dass jene Gebiete von den UFO-Besatzungen eingerichtete Bereiche sein könnten, um in die physikalische Welt hineinwirken zu können und den Menschen mit der unsichtbaren Welt vertraut zu machen (S. 306–307). In diesem Zusammenhang wird auch der Aspekt der Unsichtbarkeit diskutiert, welcher möglicherweise eine neuartige Entwicklung in der Erscheinungsweise der UFO-Insassen darstellt, worauf sich von Ludwiger aber nicht festlegen will. Somit bleibt von Ludwigers abschließende Feststellung, dass unsere Welt über zusätzliche Dimensionen verfügen muss und man diese berücksichtigen sollte, um Einsicht in das UFO-Phänomen zu gewinnen. Eine Sichtweise, mit der auch der Rezensent sympathisiert.

Eine resümierende Beurteilung von von Ludwigers Buch über den Teil Drei hinaus, fällt schwer. Es ergibt sich der Eindruck, eines teils launisch, teils anregend geschriebenen Potpourris verschiedenster Bereiche des UFO-Phänomens und der UFO-Forschung. Neben zu kritisierenden Schwachstellen in der Argumentation ist aber auch die Thematisierung wichtiger Probleme der UFO-Forschung hervorzuheben. Unabhängig von der Grundhaltung des Lesers kann von Ludwigers Arbeit somit ein Anstoß für weitere Entwicklungen der UFO-Forschung im deutschsprachigen Raum sein, wenn auch der Autor eine solche Programmatik gar nicht primär im Sinne gehabt haben mag.
Natale Guido Cincinnati

Literatur
Geyer, Christian (Hrsg.): Hirnforschung und Willensfreiheit. Zur Deutung der neuesten Experimente. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 2004
Herrmann, Christoph S. ; Pauen, Michael ; Rieger, Jochem W. ; Schicktanz, Silke (Hrsg.): Bewusstsein : Philosophie, Neurowissenschaften, Ethik. München : Fink, 2005
Lakatos, Imre, 1974. Falsifikation und die Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme. In: Lakatos, Imre ; Musgrave, Alan (Hrsg.): Kritik und Erkenntnisfortschritt. London 1965, Band 4. Braunschweig: Vieweg, S. 89-134, 171-189
Könneker, Carsten (Hrsg.): Wer erklärt den Menschen? Hirnforscher, Psychologen und Philosophen im Dialog. Frankfurt a.M. : Fischer Verlag, 2006
Méheust, Bertrand: Science-fiction et soucoupes volantes. Une réalité mythico-physique. Paris : Mercure de France, 1978
Meurger, Michel: Alien abduction. L’enlevement extraterrestre de la fiction à la croyance. Amiens : Encrage, 1995
Pauen, Michael ; Roth, Gerhard (Hrsg.): Neurowissenschaften und Philosophie : Eine Einführung. München : Fink, 2001
Revenstorf, Dirk et al.: Expertise zur Beurteilung der wissenschaftlichen Evidenz des Psychotherapieverfahrens Hypnotherapie. In: Hypnose 1 (2006), Nr. 1+2, S. 1–206
Rupnow, Dirk ; Lipphardt, Veronika ; Thiel Jens ; Wessely, Christina (Hrsg.): Pseudowissenschaft. Konzeptionen von Nichtwissenschaftlichkeit in der Wissenschaftsgeschichte. Frankfurt a.M. : Suhrkamp, 2008
Sagan, Carl ; Page, Thornton (Hrsg.): UFO’s: A Scientific Debate. New York: Barnes & Nobles, 1972
Sturma, Dieter (Hrsg.): Philosophie und Neurowissenschaften. Frankfurt a.M. : Suhrkamp, 2006

496 Seiten, gebunden, illustriert, mit Register, ISBN: 978-3-938516-84-3, 22,95 €

Illobrand von Ludwiger:
UFOs – die unerwünschte Wahrheit

Alarmierte Militärs, uninteressierte Wissenschaftler und die andere Wirklichkeit der fremden Besucher

Kopp-Verlag
www.kopp-verlag.de
Rottenburg, 2009

Quelle: JUFOF Nr. 187: 20 ff

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