Kirvel, Gerd: UFOs. Wahn oder Wirklichkeit …? (2006)

Gerd Kirvel:
UFOs
Wahn oder Wirklichkeit …?

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Das bereits 1996 in Erstauflage im Eigenverlag herausgekommene Buch ist nun erneut im Ancient Mail Verlag erschienen.

Zunächst einmal machte mich Kirvels Danksagung, gleich zu Beginn und am Ende des Buches, stutzig: »Aus tiefstem Herzen danke ich insbesondere den jenseitigen Helfern und Freunden, aus deren Kreis heraus, stellvertretend für alle, ich einen einzelnen benennen möchte: meinen Schwiegervater Franz Roosen.« Schon musste ich befürchten, dass auch die in diesem Buch behandelte UFO-Thematik mit starkem esoterischen oder spirituellen Gedankengut verquickt wird. Zudem ist Gerd Kirvel Herausgeber der Zeitschrift »Jenseits des Irdischen«, die überwiegend solche Ideen proklamiert. Dem war dann erfreulicherweise doch nicht so.

In seinem Erstlingswerk präsentiert er seine Recherchen, in die er in Anlehnung an bekannte UFO-Ereignisse viele Fallbeispiele und Beobachtungen aus dem deutschsprachigen Raum schildert und bewertet. Darunter viele selbstrecherchierte und relativ unbekannte Vorfälle. Er zeigt damit auf, dass das UFO-Phänomen nicht auf reinem Wunschdenken basiert, sondern in der Tat real existiert. Dabei machte er auch die Erfahrungen, die ein Ermittler bei der Bearbeitung von UFO-Sichtungen gewinnen kann. So macht sich bei der Darstellung seiner eigenen UFO-Beobachtung bemerkbar, dass schon nach einigen Jahren die Erinnerung an ein Ereignis »verschwimmt«. Danach gibt es, wie er selber schreibt, erhebliche Differenzen zwischen seiner Aussage und der seiner Tochter, die als Zeugin zugegen war. Ansonsten sind die Falldarstellungen recht interessant. Der Autor bemüht sich auch, verschiedene Erklärungsmöglichkeiten zu diskutieren, kann sich jedoch nicht dazu durchringen, einige Sichtungen endgültig mit einer Erklärung zu bewerten. So lassen sich einige Beobachtungen auf den Einsatz eines Party-Modell-Heißluftballons zurückführen, auch wenn beispielsweise ein Zeuge erklärt: »Den Heißluftballon ziehe ich schon daher in Zweifel, weil sich kein Korb oder ein ähnliches Gebilde darunter befand« – man sollte solche Vermutungen nicht überbewerten. Auch pauschale Urteile nach dem Motto »man kann ja nicht alles mit Ballons erklären« helfen hier nicht weiter. Es kommt immer wieder auf den Einzelfall an. Hier hatte ich schon 1996 dem Autor empfohlen, einmal selbst Modell-Heißluftballons zu starten, um sich von dem optischen Erscheinungsbild und dynamischen Verhalten zu überzeugen. Zudem äußert der Autor m. E. zu viele spekulative Gedanken, auch wenn er den Leser diesbezüglich oft dazu anregt, diese »mit Vorsicht« zu bewerten.

Trotz der ungewöhnlichen Präsentation der Fakten und des eigenwilligen Schreibstils hat der Autor sicherlich sein Ziel erreicht, nämlich dass das Buch »lediglich zum Nachdenken und zur Diskussion anregen« soll. So ist es, auch wenn es keine neuen Erkenntnisse vermittelt, nicht nur für den Laien eine allgemeine Einführung in die Thematik, sondern auch für den UFO-Forscher Quelle bisher unbekannter Fälle.
Hans-Werner Peiniger

216 S., geb., ill., ISBN 3-935910-34-7, € 18,50

Ancient Mail Verlag
www.ancientmail.de
Groß-Gerau, 2006

Quelle: JUFOF 167: 158

 

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