Luc Bürgin: Lexikon der verbotenen Geschichte

Verheimlichte Entdeckungen von A bis Z

Der Journalist und Schriftsteller Luc Bürgin ist in der Szene kein Unbekannter. Er hat bereits mehrere Bücher zu grenzwissenschaftlichen Themen verfasst und fungiert seit 2004 als Herausgeber des Magazins mysteries. Er ist u. a. Autor des im jufof Nr. 219 rezensierten Buches »Geheimdossier UFOs: Die Akten der Schweizer Luftwaffe«.

In seinem aktuellen Buch behandelt Bürgin in über 50 Einzelbeiträgen aus der Zeitschrift mysteries vorwiegend archäologische Rätsel und historische Entdeckungen, für die Schulwissenschaftler offenbar keine ausreichenden Erklärungen vorlegen können.

Bürgin zeigt in seinen Dokumentationen, illustriert mit über 250 Farbfotos, »verbotenes Wissen« und Erstaunliches aus allen Epochen der Urzeit bis zum Zweiten Weltkrieg.

Man darf hier keine wissenschaftlichen Abhandlungen erwarten. Auch werden die Themen nur kurz angerissen. Anders wäre es im Rahmen dieses Buches auch gar nicht möglich gewesen. Bürgin weiß jedoch die Themen spannend und anschaulich zu präsentieren und hinterlässt manchmal einen nachdenklichen Leser oder auch Rezensenten. Nicht alle Fragen, die Bürgin zu einzelnen Themen und gewissen Entdeckungen stellt sind m. E. gerechtfertigt oder nachvollziehbar. Hier wären vielleicht nur ein paar vertiefende Hintergrundrecherchen erforderlich gewesen, die dann möglicherweise ein anderes Bild ergeben hätten. Aber es bleiben viele Entdeckungen auch bei kritischer Betrachtung rätselhaft und laden zu eigenen weiteren Recherchen ein.

Da geht es um verlorene und wieder aufgetauchte Silberschätze, um dubiose Tunnel im Waldgebiet von Bühl, um urzeitliche Landkarten in den Alpen, mysteriöse Hohlräume in der Cheops-Pyramide, um Goldschätze, um Kunstraub, vermeintliche Dinosaurierabbildungen, die es so nicht geben dürfte, um rätselhafte Quecksilberfunde, um eine vorzeitliche indische Hochtechnologie, um die »Heilige Lanze«, um Maltas Kultstätten, megalithische Bauten, um Riesen, um vergessene Reliquien im Alpenland, Kultstätten wie Stonehenge, Embryonen-Transfer im alten Indien, humanoide Roboter in der Antike und vieles mehr. Also ein Sammelsurium an Kuriositäten sowie rätselhaften Entdeckungen und Funden.

Zum UFO-Thema gibt es beispielsweise einen Beitrag zu einem Höhlensystem in den Karpaten, in dem sich ein sehr altes riesiges künstliches Objekt befinden soll. Gefunden wurde es laut einem Tagebucheintrag 1944 von einem slowakischen Widerstandskämpfer. Danach habe er ein »Riesending« gefunden, das einen Durchmesser von 25 Meter hätte und dessen Außenhülle »bläulich-schwarz und hart wie Stahl oder Gummi« gewesen sei. Bis heute hat man diesen Bereich nicht mehr einsehen können, der Zugang sei zu gefährlich. Der tschechische Geologe Walter Pavlis hoffe jedoch, bald eine Forschungsexpedition zu organisieren, die versuchen soll, die in einem Tagebuch notierte Entdeckung zu verifizieren.

In einem anderen Beitrag geht es um das über 100 Jahre mysteriöse »Phalos«-Manuskript, das auch mindestens eine Abbildung eines länglichen Flugkörpers zeigt. Das Buch, das sich, so Bürgin, »in halbfiktiver Form mit der untergegangenen Hochkultur von Atlantis und ihren technologischen Errungenschaften beschäftigt«, enthält verblüffender Weise Beschreibungen technologischer Entwicklungen aus unserer modernen Welt. So berichtet es auch über zigarrenförmige metallische Luftschiffe, die durch »levitative Kräfte« angetrieben werden.

Die Themenauswahl in dem Buch ist etwas zerfahren, ein inhaltlich roter Faden ist jedenfalls nicht zu erkennen. Wie bereits angerissen werden die Fakten nur oberflächlich behandelt. Auf eine in die tiefe gehende Würdigung der jeweils vorliegenden Informationen muss man leider verzichten. Das ist aber wohl auch nicht Bürgins Absicht gewesen, denn sonst hätte er nicht so viele mysteriöse Dinge ansprechen können. Ich fand die Zusammenstellung trotzdem interessant und sie könnte sicherlich der Anstoß für eigene weitere Recherchen sein.

Das Buch ist mit durchweg farbig illustrierten Hochglanzseiten von bester Qualität. Über 250 Farbfotos dokumentieren die Entdeckungen und Funde. Luc Bürgin hat einen angenehmen Schreibstil, das Buch ist kurzweilig, unterhaltsam und kann sicherlich den grenzwissenschaftlich interessierten Leser fesseln.
Hans-Werner Peiniger

304 Seiten, geb., durchgehend farbig illustriert, ISBN 9783864455629, Preis 22,95 €

Kopp Verlag
www.kopp-verlag.de
Rottenburg, 2018

Quelle: JUFOF Nr. 237, 3/2018: 95 f
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