Ulrich Magin: Magische Mosel

Ich bin ja ein Fan von Büchern, die mystische Orte und rätselhafte Ereignisse in einem lokal begrenzen deutschen Gebiet beschreiben. GEP-Mitglied Ulrich Magin hat schon mehrere in diese Richtung gehende Bücher verfasst. Im letzten Jahr erschien das vorliegende Buch, in dem er sich mit einer der schönsten Regionen Deutschlands beschäftigt. Links und rechts der Mosel stößt man immer wieder auf Relikte vergangener Zeiten, von denen ein mystisches Flair ausgeht. Seien es nun Ruinen aus der Stein- und Bronzezeit oder aus dem Mittelalter, geheimnisumwitterte Orte, Sagen oder um rätselhafte Ereignisse bis hin zu UFOs.

Zunächst berichtet Magin über verschiedene Geschichten und Erzählungen, die man der Kryptozoologie zuordnen könnte. Nessie, das Ungeheuer von Loch Ness, und den Yeti gab es den Schilderungen damaliger Menschen zufolge offenbar auch im Bereich der Mosel. Um 1810 soll ein Zwerg einen Menschen umgebracht haben und in den 1970er Jahren will man noch Kobolde gesehen haben. Zudem wurde über Werwölfe, schwarze Hunde, Pumas, Panther und Monsterkatzen berichtet. Es gab aber auch Begegnungen mit anderen seltsamen Tieren und rätselhafte Tierwunder.

Für uns interessant wird es im Kapitel »Fliegende Untertassen landen.« Während man heute eher einfache Lichterscheinungen am Himmel sieht, gab es in den 50er Jahren Landungen von Untertassen, denen Wesen vom Mars entstiegen. Bei der Darstellung modernerer UFO-Berichte greift Magin auch auf Material der GEP zurück. Bei den »Begegnungen mit Aliens« hebt er hervor, dass sich für viele UFO-Beobachtungen einfache Erklärungen finden lassen. »Das trifft auf Begegnungen mit Außerirdischen nicht zu, obwohl Soziologen, Psychologen und Volkskundler viele Faktoren benannt haben, die dazu führen können, dass selbst ganz gewöhnliche Erlebnisse, werden sie erst einmal durch die UFO-Brille gedeutet, zu komplexen Alien-Erzählungen führen können.« Leider werden zu den Berichten kaum Quellen genannt.

Im Folgenden geht Magin auf Kugelblitze, Meteore und Irrlichter ein. Letztere nannte man an der Mosel »Traulichter«.

Gespenster und Spuk sind zwar eine umfangreiche Materie, jedoch hierzulande kaum noch ein Thema in den Schlagzeilen wert. Im Gegensatz zu früheren Zeiten. Und Magin weiß auch hierzu über interessante Erzählungen und Ereignisse zu berichten. Ebenso wie zu Marienerscheinungen, Teufelskrallen, Wunder und Reliquien. Ein Ereignis ist noch gar nicht so lange her. 1982 richtete ein Junge in einem Steinbruch bei Bergweiler seine Taschenlampe auf eine Felswand und erkannte im Gestein ein Abbild der Jungfrau Maria. Ulrich Magin schreibt, dass anschließend innerhalb von zwei Wochen über 30000 Menschen zu dem Ort pilgerten. Es sei sogar einmal fast zu einer Panik gekommen, als ein junger Mann durch die Felswände kletterte und viele ihn für die sich bewegende Jungfrau Maria hielten.

Interessant sind auch die Hintergründe zum »Heiligen Rock« in Trier. Es soll sich hierbei um den »Leibrock« Jesu handeln, dessen Echtheit jedoch umstritten ist.

Dodekaeder im Rheinischen Landesmuseum Bonn. Wikimedia Commons, Foto: Kleon3

Auch für Prä-Astronautiker nicht uninteressant die archäologischen Rätsel an der Mosel. Hier wurden sogar steinzeitliche Felsbilder entdeckt und, wer hätte das erwartet, ein kleines »Eifel-Stonehenge«, den Goloring bei Wolken, direkt neben der Autobahn A48. Geheimnisvolle heilige Linien sind an der Mosel ebenso zu finden wie sogenannte Wetzrillen oder Gleitfurchen. Und wozu dienten die seltsamen Dodekaeder – 12-flächige Metallgebilde aus der Römerzeit?

Im folgenden Kapitel spricht Ulrich Magin außerirdische Besucher in grauer Vorzeit an. Dazu gehört ein echtes Geheimnis, wenn man alten Chroniken glaubt: die schwebende Götterstatue von Trier. Von seltsamen Naturphänomenen wie ungewöhnliche Geräusche, taumelnde Sterne, Luftspiegelungen, geheimnisvolle Meteorite und selbst von Kornkreisen nahe der Mosel weiß Magin zu berichten.

Zum Schluss geht Ulrich Magin noch auf die besonderen geologischen Gegebenheiten an der Mosel ein, die hauptsächlich vom damaligen und heute schlummernden Vulkanismus geprägt sind.

Ulrich Magin präsentiert uns aus der Region an der Mosel eine Sammlung ungewöhnlicher und spannender Stätten, Erzählungen, Berichte und mysteriöse Relikte aus vergangenen Zeiten. Sie laden zu weiteren Recherchen ein. Das tolle ist, dass man hierzulande die eine oder andere Stätte selbst in Augenschein nehmen und in seinem Urlaub oder während eines Tagesausflugs besuchen kann.
Hans-Werner Peiniger  ∗ ∗ ∗ ∗

155 Seiten, gebunden, illustriert, ISBN 978-3-95540-289-1, 7,95 €

Regionalia-Verlag
www.regionalia-verlag.de
Daun, 2019

Quelle: JUFOF Nr. 248, 2/2020: 63 f
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