Erich von Däniken: Alles Evolution – oder was?

Argumente für ein radikales Umdenken


Erich von Dänikens Buchtitel ist wohl bewusst so provokativ formuliert worden. Und in der Tat: Däniken packt ein heißes Eisen an, nämlich die Evolutionstheorie (früher auch Evolutionslehre genannt). Und die ist keineswegs so in sich stimmig, wie viele Zeitgenossen zu glauben geneigt sind. Mit fast ans Pedantische grenzendem Eifer demonstriert Erich von Dänikenan unzähligen Beispielen die Unmöglichkeit des bisherigen Evolutionsgedankens. Seine Gedanken, humorvoll-ironisch vorgetragen, sollten aufrütteln. Denn längst sind vermeintlich wissenschaftliche Wahrheiten zu am ehesten mit Glaubenslehren vergleichbaren Konstrukten geworden. So erfrischend war von Däniken schon lange nicht mehr. Was wissen wir wirklich? Was wollen wir wirklich wissen? Wo hält der Zeitgenosse für unanzweifelbare wissenschaftliche Wahrheit, was wir doch nur glauben? Der Mensch mag keine Ungewissheit und verdrängt, dass so vieles, was wir glauben, da und dort nicht stimmig ist. Das betrifft nicht nur die Evolutionstheorie. Wissenschaft verdient nur dann diesen Namen, wenn klar bleibt, dass jede aktuelle Erkenntnis jederzeit wieder als falsch erkannt und ad acta gelegt werden kann. Wissenschaft muss sich immer wieder selbst infrage stellen. Das ist die Basis jeder echten Wissenschaft.

Erich von Däniken ist seit jeher der Infragesteller schlechthin, der Skeptiker im besten Sinne des Wortes. Und er kann pointiert schreiben, dabei gut unterhalten und zugleich Fakten bieten, die ansonsten gern verschwiegen werden. Erich von Däniken zeigt an unzähligen Beispielen Verblüffendes, nämlich die Unmöglichkeit des bisherigen Evolutionsgedankens. Es kommen Wissenschaftler zu Wort, die gegen die bisherige Lehre argumentieren, aber auch solche, die sie nach wie vor verteidigen. Däniken wird dabei nie verletzend, er beweist immer wieder Humor.

Kritiker werfen Erich von Däniken gern Unwissenschaftlichkeit vor, und in der Tat für ihn ist die tagesaktuelle Wissenschaft keine unantastbare heilige Kuh. Pointiert weist er nach, dass da und dort keine Wissenschaft betrieben, sondern pseudowissenschaftliche Ersatzreligion betrieben wird. Hier setzt seine Kritik ein. Ob freilich alle seine Kritiker das verstehen (wollen), das muss dahingestellt bleiben. Wer sich sachlich und unvoreingenommen mit populärer Däniken-Kritik beschäftigt, der wird feststellen, dass gern vermeintliche, angebliche Aussagen Dänikens „widerlegt“ werden, die der Schweizer gar nicht formuliert hat. Das wird, befürchte ich, dem wichtigen Buch Dänikens „Alles Evolution – oder was?“ auch widerfahren.

„Alles Evolution – oder was?“ bietet als Schwerpunktthema Kritik am Darwinismus und viel mehr. Wieder lässt Däniken ein Heer an vermeintlichen Unmöglichkeiten, verdrängten Fakten und gern verschwiegenen Funden aufmarschieren. Natürlich marschieren auch die himmlischen Göttlichen, die „Astronautengötter“ auf, ohne die ein Däniken kein echter Däniken wäre. Sie sind in Mythen, Sagen, Legenden und heiligen Schriften offensichtlich allgegenwärtig. Was haben wir uns unter diesen Wesen vorzustellen? Buch für Buch versucht Däniken die Präsenz kosmischer Besucher zu beweisen. Man muss freilich erst lesen, was er zu sagen hat, sollte nicht vorschnell urteilen.

Er lässt Prof. Dr. Ryofu Pussel zu Wort kommen, dessen kurze Abhandlung „Buddhismus und Evolution“ allein schon den Erwerb von Dänikens Buch mehr als rechtfertigen.

Anstöße Altes zu überdenken, Neues in Erwägung zu ziehen, zum Nachdenken anzuregen, das alles liefert Däniken wie am Fließband. Das macht EvD so erfrischend. Er führt eine erstaunliche Fülle an Argumenten an, die seiner Meinung nach ein radikales Umdenken erforderlich machen.

Eine allgemeinere Aussage sei mir gestattet: Dass ein Umdenken heute dringender denn je ist, das beweist meiner Meinung nach auf eindrucksvolle Weise die aktuelle Situation, in der wir uns alle befinden.

Walter Jörg Langbein ∗ ∗    

223 Seiten, geb., ill., ISBN: 9783864457791, Preis: 22,99 € (e-book 19,99 €)

Kopp Verlag
www.kopp-verlag.de
Rottenburg a. N. (2020)

Quelle: JUFOF Nr. 259, 1/2022: 28 f

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