Bogdanov, Igor und Grichka: Wir sind nicht allein! (2009)

Igor und Grichka Bogdanov:
Wir sind nicht allein!

Leben im Universum
Mit einem Vorwort von Joachim Bublath

Gleich zu Anfang fällt auf, dass auf dem Cover des Buches das Vorwort des Wissenschaftspublizisten und TV-Moderators Joachim Bublath recht auffällig angepriesen wird. Man muss nur einmal die Schriftgröße seines Namens mit denen der Autoren vergleichen. Ich war regelrecht enttäuscht als ich dann die nicht mal zwei Seiten in großformatigerer Schrift als der Fließtext der Autoren sah. Also bezüglich Bublath ist das schon mal eine »Mogelpackung«. Aber das nur nebenbei. Ansonsten ist das Werk aber recht beeindruckend und optisch ansprechend: Im Format 23 x 31 cm, rund 150 großformatige Abbildungen, teilweise doppelseitig, und vom Gewicht her verhältnismäßig schwer. Aber leider damit auch etwas unhandlich, wenn man es im Bett lesen will. Die französischen Wissenschaftler Igor und Grichka Bogdanov haben bereits dem breiten Publikum als TV-Moderatoren in Wissenschaftssendungen hochkomplexe Zusammenhänge aus Wissenschaft und Science-Fiction verständlich vermittelt und sind dadurch in Frankreich recht populär geworden. Sie haben sich nun mit der möglichen Existenz außerirdischen Lebens auseinandergesetzt und ihre Erkenntnisse in vorliegendem Buch zusammengefasst, dass kürzlich aus dem Französischen übersetzt hier in Deutschland erschienen ist. Die beiden Brüder nehmen den Leser mit auf eine faszinierende Suche nach der Antwort auf die Frage, ob wir allein im Universum sind. Dabei gehen sie zunächst darauf ein, wie das Leben auf unserer Erde entstanden ist und was überhaupt dazu führte, dass aus anorganischer Materie lebende Materie wurde. Was also sind die physikalischen Voraussetzungen für die Entstehung von Leben? Eine ganz entscheidende Rolle dabei spiele unser Mond. Wenn wir von »Leben« sprechen muss man natürlich zunächst einmal wissen, was »Leben« überhaupt ist. Wieso gibt es die Artenvielfalt und bietet erst die Evolution eine Entwicklung zu einem Bewusstsein und zur Intelligenz? Im Folgenden stellen die Autoren zudem die Frage, ob Kohlenstoff das einzige Element ist, aus dessen Verbindungen Leben, wie wir es hier auf der Erde kennen, entstehen kann. Ein weiterer Lebensstoff könnte nämlich auch Silizium sein.

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Spannende und interessante Beispiele von unserem Planeten zeigen, dass sich das Leben an die unmöglichsten Bedingungen und fremdartigsten Umgebungen anpassen kann. Das gibt dem Gedanken an außerirdisches Leben eine ganz andere Qualität und danach könnte man schnell dem Glauben verfallen, dass selbst auf den unwirtlichsten Planeten unter bestimmten Voraussetzungen Leben entstehen kann… aber intelligentes? Neben dieser betrachten die Brüder Bogdanov auch noch weitere Fragen. Wie sieht es beispielsweise mit den »astronomischen Bedingungen« aus? Kann Leben auch auf einem Planeten entstehen, der um einen so genannten Roten Zwerg kreist? Kann es nur ein Stern sein, der unserer Sonne gleicht? Muss ein Planet bestimmte Voraussetzungen bezüglich seiner Rotationsgeschwindigkeit, der auf ihm herrschenden Temperaturen und anderer Umweltfaktoren erfüllen? Wie sieht es überhaupt mit der Wahrscheinlichkeit vieler Planeten im Universum aus? Handelt es sich bei dem 2007 entdeckten Planeten Gliese 581c um eine zweite Erde? Wie das Leben auf anderen Planeten mit abweichenden Umweltbedingungen zu unserer Erde aussehen könnte zeigen viele großformatige Bilder, in denen die Illustratoren ihrer Schöpferkraft freien Lauf gelassen haben. Sie haben exotische Welten erschaffen in denen sich außergewöhnliche Lebensformen entwickelt haben. Ganz nett, aber eben nur »Phantasie«.

Die Autoren vermitteln auf dem ersten Blick ein recht optimistisches Bild. Müssen wir danach mit ein durch und durch belebtes Universum rechnen? Leider haben Sie in ihrer Betrachtung nicht alle aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt, die diesem Bild eher widersprechen. Den Autoren zufolge müssten wir mit einer Vielzahl von Planeten rechnen, auf denen Leben entstanden ist und von denen sich auch auf einigen intelligente Zivilisationen entwickelt haben mögen. Doch zwischen den Zeilen wird eigentlich klar, dass bis zur Entwicklung einer intelligenten Spezies, die jetzt parallel zu uns existiert und mit der wir in Kommunikation treten könnten, so viele Voraussetzungen erforderlich sind, dass die Wahrscheinlichkeit dafür sehr sehr gering ist. Naja… also grundsätzlich nicht unmöglich… Die Hoffnung stirbt zuletzt. Hans-Werner Peiniger

198 Seiten, gebunden, 23 x 31 cm, mit rund 150 großformatigen Abbildungen, ISBN 978-3-8062-2249-4,
€ 39,90

Theiss Verlag
www.theiss.de
Stuttgart, 2009

Quelle: JUFOF Nr. 182, 63 f

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